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Kael Stiepel. Die Inversion von Zuckerlösungen mittels schwef liger Säure. I. II. ZS. d. Ver. f. Rübenz. 1896, 654 — 669, 746 — 761. [Chem. Centralbl. 1896, 2, 890, 1022 f. Die Inversion reinen Rohrzuckers durch SO 2 verläuft nach eingehenden Versuchen an 10- und 50proc. Zuckerlösung bei 30° bis 80° C., analog den übrigen Säuren, nach dem WiLHELMv’schen Gesetze. In unreinen Zuckerlösungen (verunreinigt durch anorga nische und organisch-saure Salze) wird der Verlauf der Inversion besonders in höherer Temperatur bedeutend modificirt durch die Nebenwirkung der durch die schweflige Säure gebildeten sauren Sulfite und freien organischen Säuren. Rbch. O. Steen, lieber den Einfluss des Druckes auf die Inversions- constante einiger Säuren. Wied. Ann. 59, 652—663, 1896. Das Leitungsvermögen der Elektrolyte nimmt durch Erhöhung des äusseren Druckes zu. Um zu entscheiden, ob etwa eine durch den Druck hervorgerufene grössere elektrolytische Dissociation der Säure diese Zunahme des Leitungsvermögens verursache, hat Verf. den Gang der Inversion an säurehaltigen Zuckerlösungen, die ein mal unter gewöhnlichem, einmal unter hohem Drucke (500 Atm.) standen, eingehend verfolgt. Bei Chlorwasserstoff, Schwefelsäure und Oxalsäure wurde jedoch keine Vermehrung der Inversions geschwindigkeit durch Drucksteigerung von 1 auf 500 Atm. beob achtet, dieselbe nahm sogar ab; bei Phosphorsäure und Essigsäure findet dagegen eine Vergrösserung der Inversionsgeschwindigkeit mit dem Drucke statt. Die Aenderun«- der Inversionsconstante o durch den Druck ist für ein Intervall von 10° fast unabhängig von der Temperatur, während der absolute Werth der Constante durch diese Temperaturerhöhung auf ungefähr das Fünflache anwächst. Rbch. Albeet Colson. Essai sur le dosage polarimetrique de l’acide tartrique. Bull. soc. chim. (3) 15, 158—162, 1896. Die specifische Drehung der freien Weinsäure in wässeriger Lösung ist bekanntlich sehr abhängig von der Verdünnung; neu- tralisirt man die Säure jedoch mit Aethylendiaminlösung in geringem Ueberschuss, so ist, wie Verfasser fand, die Ablenkung der ent standenen Salzlösung stets vollständig proportional dem Gehalte derselben an Tartrat. Hierdurch ist eine bequeme Bestimmungs methode der Weinsäure auf polarimetrischem Wege gegeben. Benutzt man zur Bestimmung des Ablenkungswinkels einen Halb-