aus der Formel für das Asymmetrieproduct abgeleiteten theore tischen Folgerungen, entweder ein Maximum der Drehung auf oder ständig abnehmende Werthe derselben. 2) Häufig fällt das gefundene Drehungsmaximum nicht mit dem nach der verein fachten Formel berechneten Maximum des Asymmetrieproductes zusammen. Beide Maxima nähern sich jedoch sehr, wenn die Reihen einfache Structur aufweisen, also die Bedingungen, unter denen die Vereinfachung der Berechnungsformel erfolgte, nahezu erfüllt sind. 3) Dieses Resultat gilt nur für streng homologe Reihen; ersetzt man in einer Reihe z. B. Butyl durch Isobutyl oder Chlor durch Brom, so treten Abweichungen von den theoretischen Curven auf. Man kann daraus schliessen, dass die Winkel der Valenzen im Tetraeder in streng homologen Reihen fast constant bleiben, beim Uebergang auf andere, wenn auch näher verwandte Gruppen sich jedoch leicht ändern. 4) Isomere active Körper zeigen Drehungen von grosser Verschiedenheit (z. B. [w]d für Methylvalerat 16,83, für Amylformiat 2,01), obgleich weder Masse der Gruppen noch voraussichtlich auch der Hebelarm, an dem letztere wirken, Aenderung erleidet. Das Drehungsvermögen hängt also nicht nur vom Moment der Gruppen ab, sondern auch von der durch intramoleculare Anziehung und Abstossung bedingten relativen Lage derselben. Diese Umstände verursachen nothwendig häufige Abweichungen von der berechneten Drehung, unter Um ständen sogar Zeichen wechsel. Rbch. Ph. A. Gute et Ch. Jordan. Recherches experimentales sur les butanol-2-oiques (a-oxybutyrique) actifs. Bull. soc. chim. (3) 15» 474—498, 1896. Verff. haben zur Anstellung einer ausgedehnteren Versuchs reihe über den Einfluss des Momentes der dem asymmetrischen Kohlenstoffatom anhängenden Gruppen auf die optische Drehung die a-Oxybuttersäure gewählt; dieselbe ist einfachen Baues und die Massen der wirkenden Atomgruppen sind unter einander sehr verschieden (1, 17, 29, 45). Die Säure, bis jetzt nur in racemi- scher Form bekannt, wurde nach der von Markownikow (Lieb. Ann. 153, 242) angegebenen Methode durch Kochen von Brom- butyrylchlorid mit Baryumhydroxyd dargestellt und vermittelst des Brucinsalzes gespalten. Da die Lösungen der Oxysäuren bekannt lich rasch ihre Drehung ändern, so bestimmte man zu ihrer Charak- terisirung nicht die Drehung der freien Säure, sondern die ihres Isobutylesters. Derselbe drehte bei der Linkssäure [«]/> = — 7,7°, Fortschr. d. Phys. LH. 2. Abth. 8