haltung der Drehung beim Uebergange aus dem krystallisirten in den amorphen Zustand bisher sich hat nachweisen lassen; hierzu ist zu bemerken, dass äusser bei diesen Körpern das Gleiche auch für Strychninsulfat, Patchoulicampher, Laurineencampher, Cäsium- tartrat und endlich bernsteinsaures Apocinchonin (für diese Sub stanz siehe Wyrouboff, Ann. chim. phys. (7) 1, 1, 1894; Journ. de phys. (3) 3, 453, 1894) bereits längere Zeit bekannt ist. Diese Körper können in je einer der vom Verf. statuirten Gruppen unter gebracht werden. Hbch. C. Tanket. Sur les modifications moleculaires et la multirotation des Sucres. Bull. soc. chim. (3) 15, 195—205, 349—361, 1896. Die Ursache der in wässerigen Lösungen der reducirenden Zuckerarten auftretenden Multirotation findet Verf. im Vorhanden sein mehrerer in einander übergehender Modificationen der betr. Zucker, die jede für sich ein bestimmtes Drehungsvermögen auf weisen. Aehnlich, wie früher bei der Glycose, isolirte er auch bei Galactose, Arabinose, Xylose und Isodulcit diese Modificationen durch schnelles Ausfallen der wässerigen Lösung. Galactose. Die Rotation der wässerigen Lösung sinkt von [a]p > 4- 135° auf [a]p = -f- 81,6°. Die erste Drehung ent spricht der Modification a, die zweite der Modification ß. Durch rasches Fällen der wässerigen Lösung mit absolutem Alkohol er hält man einen Niederschlag der Drehung |«Jo = + 85,3, also ziemlich reine ß-Galactose. Fällt man unter Zusatz von wenig Natriumphosphat, so entsteht ein Product der Drehung |«|z> < 53°, die allerdings noch unreine, in wässeriger Lösung rasch in ß-Galactose übergehende y - Modification des Zuckers. — Ara binose. Die Drehung der frisch bereiteten Arabinoselösung fällt von [a]r> > + 175° auf -j- 104,1°. Die letzterer Drehung entsprechende (3-Modification erhält man ebenfalls durch Fällen mit Alkohol; sie ist wenig beständig und geht schon in trockenem Zustande allmählich über in die a- Modification. — Bei Galactose sind noch Versuche über Löslichkeit und den Einfluss der Concen tration und Temperatur auf die Drehung, bei Arabinose über die Wirkung der Temperatur vom Verf. angestellt worden. — Xylose. Die Drehung der frisch bereiteten Lösung sinkt von [w]d > -f- 78 auf + 18,9 (lOproc. Lösung). Durch Fällen mit Alkohol und Aether konnte die ß- Modification nur sehr mangel haft isolirt werden. — Isodulcit (Rhamnose). Die Anfangsdrehung der wässserigen Lösung [a]x> > — 7° entspricht dem gewöhnlichen Fortschr. d. Phys. LU. 2. Abth. 7