96 15 b. Drehung der Polarisationsebene. men“, macht Verf. darauf aufmerksam, dass in Wirklichkeit bis jetzt in allen Fällen einer umfassenden Untersuchung dieser Satz sich regelmässig bestätigt habe. Für die meisten einschlägigen Körper stehe diese, neben der Winkelmessung auch die Beob achtung der Aetzfiguren und des pyroelektrischen Verhaltens erfordernde, vollständige Bestimmung der krystallographischen Sym metrie allerdings noch aus, werde vielleicht auch der Besonderheit der Substanz wegen häufig unausführbar sein. In solchen Fällen müsse eben der wahre Symmetriecharakter der Krystalle unbekannt bleiben; es würde eine Verkennung der Sachlage bedeuten, wollte man, wie Walden verfährt, die Substanz alsdann ohne Weiteres in die den beobachteten Flächen entsprechende Gruppe der höch sten Symmetrie versetzen und daraus Argumente gegen den übrigens auch theoretisch ableitbaren Pasteur’sehen Satz hernehmen. libch. William Jackson Pope. On some substances which exhibit rota- tory power both in the liquid and crystalline States. Chem. News 73, 267—268, 1896. ZS. f. Kryst. 27, 406—415, 1896. J. chem. Soc. 69, 971—980, 1896. Die cis-jr-Camphansäure weist nach Beobachtungen des Verf. sowohl in krystallisirtem, wie in amorphem, gelöstem Zustande Circularpolarisation auf, und zwar in beiden Fällen Linksdrehung. Die Krystalle zeigen erste hemimorphe Tetartoedrie des hexagonalen Systems und sind pyroelektrisch. — An einem anderen, in Lösung optisch activen Körper, der trans - Cainphotricarboxylsäure, findet Verf. gleichfalls Circularpolarisation auch in krystallisirtem Zu stande. Die Substanz, C ]0 II 14 O 6 (Schmelzp. 196°), entsteht aus der trans-jr-Camphansäure oder auch der ir-Hydroxycamphersäure durch Oxydation mit Salpetersäure; sie krystallisirt wasserhaltig in dicken orthorhombischen Pyramiden. Die Circularpolarisation in festem Zustande ist in diesem Falle jedoch nicht die Folge der Structur des Krystallmolecüls, sondern sie wird hervorgerufen durch Ueber- einanderlagerung von Krystalllainellen. Am Ende der Platten er scheint die biaxiale Interferenzfigur des orthorhombischen Krystalles, in der Mitte, wo die Lamellen über einander geschichtet sind, zeigt sich das einaxige Bild des mimetisch-hexagonalen Krystalles und, analog der REuscn’schen Glimmercombination, Circularpolarisation. Dieser Fall kann daher nicht in Parallele gestellt werden mit dem der oben besprochenen cis-jr-Camphansäure. Verf. führt neben Maticocampher und Rubidiumtartrat die cis - jr - Camphansäure als dritte Substanz an, bei welcher die Er-