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80 14. Phosphorescenz und Fluorescenz. Es wurde festgestellt, dass die Energie der Strahlung ver schiedener Uransalze nur wenig abgeschwächt war, nachdem diese mehr als sieben Monate einer vollständigen Dunkelheit ausgesetzt gewesen waren. Woher das Element Uran die Energie der Strah lung entnimmt, ist noch eine offene Frage. Die Uranstrahlen besitzen ferner, gerade so wie die X-Strahlen, das Vermögen, Gasen die Eigenschaft mitzutheilen, elektrisirte Körper zu entladen. Lpk. Silvanus P. Thompson. On hyperphosphorescence. Phil. Mag. (5) 42, 103—107, 1896. Als hyperphosphorescirende Körper werden vom Verf. solche bezeichnet, die nach einer bestimmten Anregung dauernd Licht strahlen aussenden, für die man im unsichtbaren Spectrum einen Platz noch nicht gefunden hat. Ein Beispiel bietet das Calcium sulfid, welches, selbst wenn es der Dunkelheit so lange ausgesetzt ist, dass es kein sichtbares Phosphorescenzlicht mehr zeigt, den noch dunkle, photographisch wirksame Strahlen aussendet. Ferner gehören hierher die von Becquerel untersuchten Uranverbindungen, sowie die vielen Substanzen (Kalkspath, Apatit, Rubin, Saphir, Turmalin, Glas mit metallischem Zn, Al, Cu, Fe, Pt etc.), die in Folge kathodischer Bestrahlung RöNTGEN-Strahlen von verschiedener Wirksamkeit erzeugen. Lpk. P. Spies. Fluorescenzerregung durch Uranstrahlen. Verh. d. physik. Ges. Berl. 15, 101, 1896. Die Fluorescenzerregung der vom Uran und gewissen Ver bindungen desselben ausgehenden Strahlen weist der Verf. photo graphisch nach, indem er auf gepulverten Flussspath ein Stück Bromsilberpapier (empfindliche Schicht nach unten) und auf dieses das Uranmetall legt. Beim Entwickeln erfolgt eine intensivere Schwärzung an allen den Stellen, die mit dem Flussspath in Berüh rung waren. Lpk. G. C. Schmidt. Beiträge zur Kenntniss der Fluorescenz. Wied. Ann. 58, 104—130, 1896 f- Da in den festen Lösungen weder Zusammenstösse der Molekeln des gelösten Körpers unter einander, noch solche zwischen diesen Molekeln und denen des Lösungsmittels stattfinden, so muss in ihnen die Dämpfung, welche die erregenden Wellen erleiden, sehr vermindert sein, und es ist zu erwarten, dass ein Körper, wenn er