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Auf Sternwarten, die in der Nähe des Aequators liegen, und auf denen man polnahe Sterne nicht gut beobachten kann, müssen modificirte Methoden angewendet werden. — Die physikalische Methode zur Bestimmung der Biegung besteht darin, dass mit einem auf der Montirung des Spiegels angebrachten Collimator der Punkt des Gesichtsfeldes bestimmt wird, wo ein in das Fern rohr längs der Armaxe eingetretener Lichtstrahl sein Bild zeichnet. Die Verschiebung dieses Punktes bei Wiederholung der Beobach tung in verschiedenen Stundenwinkeln misst die vereinigte Wir kung der Biegung beider Arme des Instrumentes. Der Collimator muss vor dem äusseren Spiegel befestigt werden, und zwar senk recht zur zugewandten Fläche des Würfels am Ellbogen; er steht dann symmetrisch zur Axe des Objectivarmes bezüglich der Senk rechten zum äusseren Spiegel. „Die Zahl der zur Bestimmung aller Reductionselemente nöthigen Beobachtungen ist so vermindert, dass diese bequem an einem Abend angestellt werden können.“ A. B. M. Loewy et P. Puiseüx. Theorie nouvelle des equatoreaux, Comparaison de la theorie avec les observations. C. R. 106, 1483—1489. Die Anwendung obiger Methoden auf das Pariser Instrument hat ziemlich starke Instrumentalfehler erkennen lassen, die dann nach Möglichkeit verbessert wurden. Dabei stellte sich als be sonders dringliches Erforderniss heraus, auf die möglichst unver änderliche Befestigung der Spiegel zu achten, namentlich wenn sie neu in ihre Lager eingesetzt sind, da in der ersten Zeit sich erst die Pressungen der Schrauben ausgleichen müssen. Die Spiegel liegen dabei auf Watte, die in der Regel auch durch den Druck ihre Dichte etwas verändert. Sie bringt aber den Vortheil mit sich, dass die Spiegel sich nicht deformiren. A. B. Gruey. Sur un nouvel oculaire pour les observations meridiennes. C. R. 106, 585—587. Beim Meridiandurchgang der Sonne hat man folgende Ope rationen zu machen: 1. Antrittsbeobachtung des I. Sonnenrandes an die verticalen Fäden. 2. Einstellung des oberen und dann des unteren Randes mit den Horizontalfäden für Declinationsbestim- mung. 3. Fadenberührung des II. Sonnenrandes beim Austritt zu beobachten. Da nur wenig Zeit zur Verfügung steht (wenige Mi-