718 45 B. 4. Glacialphysik. S. Güntheb. Die Gestaltsveränderungen der Meeresoberfläche wäh rend der Eiszeit. Naturw. Rundsch. 3, 53, Nr. 5. Es war die Frage aufgeworfen, ob durch die grossen Eis massen der Eiszeit durch die Massenattraction eine Deformation der Meeresoberfläche erzeugt werden konnte. (Penck, Schwan kungen des Meeresspiegels, München 1882.) Die Strandlinien (Scheuermarken) in Norwegen u. s. w. lassen sich in dieser Weise erklären, bei nicht parallelem Verlauf kann man die Störungen durch locale Anhäufung der Eismassen erklären. Die Mächtigkeit der Eis massen wurde zu durchschnittlich 1000 m angenommen. Danach schien es wünschenswert!], die Deformationsgrösse zu berechnen (vergl. Helmert, die mathematischen und physikalischen Grund lagen der höheren Geodäsie, 2 Bd., Leipzig 1884, S. 75 ff. und S. 141 ff. — E. v. Drygalski, die Geoiddeformationen der Eiszeit, ZS. d. Ges. f. Erdk., Bd. 22. — Hergesell, über die Aenderung der Gleichgewichtsflächen der Erde durch die Bildung polarer Eis massen und die dadurch verursachten Schwankungen des Meeres- niveaus; über den Einfluss, welchen eine Geoidänderung auf die Höhenverhältnisse eines Plateaus und auf die Gefällwerthe eines Flusslaufes haben kann. — Beiträge zur Geophysik, herausgegeben von G. Gebland, 1. Bd., Magdeburg 1887, S. 59, 115). DerVerf. sucht diese Frage durch die glaciale Attraction analytisch zu behandeln, und zwar in populärer Weise. Er kommt zu dem Schluss: Die thatsächlieh stets vorhandenen Umformungen, welche durch jede wie immer beschaffene Massenumsetzung an der Erd oberfläche oder in der Rinde unserer Erde, die als Geoide bezeich. neten Ortsflächen gleicher Attractions- und Schwungkraftpoten tiales arbeiten, scheinen graduell in der weitaus überwiegenden Mehrzahl der Fälle zu geringfügig zu sein, um bei der Discussion morphologischer Einzelfragen ernstlich in Betracht zu kommen. Sek. F. M. Stapfe. Ueber Niveauschwankungen zur Eiszeit nebst Ver such einer Gliederung des Gebirgsdiluviums. (Separ.-Äbdr.) 82 8. Jahrb. <1. Kgl. Preuss. Geol. Landesanstalt 1888. Sch. R. D. Salisbury. Terminal Moraines in North Germany. Sill. J. 35, 401, 209. Ueber die Spuren der Eiszeit in der norddeutschen Tiefebene, besonders über den Verlauf der Endmoräne. Dieselbe tritt an