45 B. 4. G 1 a c i a 1 p h y s i k. James C. Mo Connel and Dudley A. Kidd. On the Plasticity of Glacier and other Ice. Proc. Roy. Soc. 44, 331, Nr. 270. Naturw. Rundsch. 3, 612, Nr. 48. Nature 39, 203, Nr. 1000. Bef. Peterm. Mitth. 1889, Littber. Nr. 1942, S. 121. Main hat gezeigt, dass ein Eisstab einer Spannungsbean spruchung nachgiebt, selbst wenn die Temperatur unter Null be trägt (diese Berichte 1887; Naturw. Rundsch. 2, 390). Die vor liegenden Versuche bilden gewissermaassen eine Fortsetzung. Sie benutzen klares Eis von der Oberfläche eines Wasserbehälters; am Ende des Stabes liessen sie Stücke anfrieren; in die Enden des Stabes waren Stahlnadeln fest eingefroren. Sie untersuchten zuerst auf Streckung und fanden nur 0,00031 mm für 10 cm Länge in einer Stunde, also einen sehr geringen Werth; bei einem an deren Stabe war die Streckung 0,048 mm, drei Stäbe von Gletscher eis aus dem Morteratschgletscher verhielten sich auch sehr ver schieden. Sie bestanden aus Gletscherkörnern, die sehr verschieden orientirt waren, während das zuerst untersuchte Eisstück sich op tisch wie ein einziger regelmässiger Krystall erwies, dessen optische Achse senkrecht zur Länge des Stabes verlief. Ferner wurde aus dem Eise des St. Moritz-Sees ein Stab geschnitten. Dieses Eis bestand aus verticalen Säulen, jede Säule (bis 1cm Durch messer) bestand aus einem einzigen Krystall. (Es zeigte sich, dass diese Structur erhalten wird, wenn die erste Schicht des Eises sich schnell in der Luft unter — 6° abkühlt.) Dieser Stab streckte sich nur wenig; bei einem Stabe, der unter 45° zur Längs richtung der Säulen geschnitten war, war die Streckung viel be deutender; auch Eiszapfen dehnten sich nur wenig. Die Verfasser schliessen daraus, dass Eis, das aus unregelmässiger Anhäufung von Krystallen besteht, Formbarkeit auch unter 0° besitzt, dass aber ein einzelner Krystall weder gegen Druck noch Spannung nachgiebig ist. Weiterer Bericht 1889. Sch.