22°C., über seichten etwa 24°C. gemessen wurden. Die Tempe ratur des Wassers sank gegen Abend nur sehr langsam und war gegen Morgen bis zu einer Tiefe von fünf Yards gleich. Die Nachttemperatur war etwa 6°C. höher, als die eines Thermometers über dem Rasen; in seichtem Wasser war sie etwa 1°C. niedriger, als in tiefem Wasser. Um die Temperatur in verschiedenen Tiefen des Sees darzustellen, construirt der Verf. die Isothermen (am Nachmittage); dieselben erscheinen in seichtem Wasser weit mehr zusammengedrängt, als in tiefem, da der (»rund des seichten Wassers unverhältnissmässig kalt ist. Bis zu einer Tiefe von etwa fünf bis sechs Yards war das Wasser den täglichen Schwan kungen der Lufttemperatur unterworfen. G. S. Hesse-Wartegg. Beobachtungen über den See von Tacarigua im nördlichen Venezuela. Peterm. Mitth. 34, 11, 321 f- Der See von Tacarigua ist einer der wenigen grösseren Süss wasserseen im nördlichen Südamerika. Die Meereshöhe des Sees wurde durch Humboldt zu 222 Toisen oder 440 m, nach den Beobachtungen des Verf. nur zu 418 m festgestellt. Die Städte um den See liegen sämmtlich in einer gewissen Entfernung von demselben, während früher dieselben dicht am See lagen. Durch Vergleichungen der Angaben Humboldt’s über die Entfernung der Städte vom See mit den eigenen Beobachtungen ersieht mau deutlich, dass der See auch jetzt noch, wenigstens bis vor Kurzem, in fortwährendem Zusammehschrumpfen begriffen ist, was auch aus dem Vergleich der früheren mit den jetzigen Angaben über Länge und Breite des Sees hervorgeht. Dieses Zusammen schrumpfen ist auf zwei Ursachen zurückzuführen: 1. Der See steht unzweifelhaft mit dem Stromgebiete des Orinocos in Verbindung; dieser beraubt den See eines grossen Theiles des Wasserüber schusses bei Hochwasser. 2. Wegen Ausrottung der Wälder trocknen viele Zuflüsse des Sees während der trockenen Jahreszeit völlig aus. Die Verdunstung, welche an den Zuflüssen des Sees (Rio Aragua, Rio Turmero, Rio Tocoron) beobachtet wird, ist eine sehr grosse: in der trockenen Jahreszeit etwa G mm in 24 Stunden, oft aber 10mm. Die Befürchtungen, der See könne einmal ganz austrocknen, sind unbegründet, da in allerletzter Zeit ein weiteres Zurückgehen nicht mehr constatirt werden konnte. Die Maximaltiefe des Sees giebt der Verf. zu 92 m an. Die Fortschr. d. Phys. XL1V. 3. Abth. 4.4