Guppy. Reade. Irvine. Reade. Ross. Bourne. 675 lichkeit biete, indem man relative Werthe über die Abnahme des Korallenmaterials erhalte, Aufschluss über einen Minimalbetrag von oceanisehen Kalkablagerungen zu bekommen. v. Ji. o o S. C. Boubne. The atoll of Diego Garcia and the coral fonna- tions of the Indian ocean. Nature 37, 546—550. r. Jl. Die genaue Untersuchung des in etwa 7’/ 2 ° südl. Br. und 72 1 / 2 ° östl. L. gelegenen typischen Atolls Diego Garcia, des süd lichsten Punktes der Chagosgruppe, führte den Verf. zu Ansichten, welche beträchtlich von den gewöhnlich über diesen Gegenstand geäusserten abweichen. Die Beschreibung des Baues des hier vorliegenden Atolls lehrt uns, dass wir auf demselben völlig horizontal liegende Schichten antreffen, welche theils aus Korallen, theils aus Sand bestehen. Die gänzlich wagerechte Lage spricht durchaus für eine Bildung unter Wasser, so dass man von selbst zu dem Schlüsse kommt, dass hier eine Hebung des Atolls zu seiner jetzigen Höhe stattgefunden haben müsse. Einen Beweis für diese Ansicht findet der Verf. darin, dass sich jetzt auf dem trockenen Laude die verlassenen Gänge einer kleinen Küstenkrabbe vorfinden, die nur an der Küste zwischen Ebbe- und Fluth- wasserstand leben kann. Wenn nun der Wechsel der Schichten auf einen Wechsel zwischen Hebung und Senkung des Atolls zu deuten scheint, so erklärt Bourne den Befund durch die Annahme, dass während der untermeerischen Bildung der Insel die sehr gut gedeihenden Korallen durch eine der veränderlichen Strömungen mit Sand bedeckt und zum Absterben gebracht seien, und dann, wenn dieselbe ihren Weg anders genommen hätte, sei auf der Sandlage eine neue Korallenschicht entstanden. Der in der Ver fechtung einer solchen Hebungstheorie enthaltene Gegensatz zu der DxRWiN’schen Seukungshypothese wird dadurch noch deut licher, dass der Verf. auch in seiner Ansicht über die Grosse Chagos-Bank die von Darwin ausgesprochene Meinung von einer sehr schnellen Senkung entschieden verwirft. Die seitdem von Semper und Murray verfochtene Theorie von der Bildung der inneren Lagune durch chemische Auflösung des Korallenkalkes im Seewasser nimmt er auch nicht an, die Lösungsfähigkeit des Meerwassers ist seiner Erfahrung nach überschätzt. Wenn Murray fernerhin die reichlichere Nahrungszufuhr als einen Grund anführt, welcher das Wachsthum der äusseren Korallen — des Atollringes — 43*