Die Temperatur der schottischen Gewässer zeigt einen sehr verschiedenen Charakter, je nachdem die fragliche Stelle mehr oder minder dem Einfluss des Meeres ausgesetzt ist. Der irische Canal ist sehr gleichmässig durchwärmt und macht die regel mässigen Jahresschwankungen in der Temperatur mit. Die offendh Becken zeigen eine solche Regelmässigkeit in den Tiefen unter 30 Faden, in geringeren Tiefen sind die Unterschiede in den Jahreszeiten sehr bedeutend. Die eingeschlossenen Becken zeigen diese Eigenthümlichkeit noch mehr ausgeprägt, liier schwankt auch die Salinität bedeutend, besonders nach starken Regenfallen. Die jährliche Temperaturamplitude beträgt an der Oberfläche etwa 20° C., am Boden etwa 3°. v. B. 11. R. Mill. Contributions to Marine Meteorology resulting from three Years Work of the Scottish Marine Station. Joum. of the Scott. Met. Soc. (3) 8, 30—37. Eingeleitet wird diese Zusammenfassung durch eine Erläute rung der Untersuchungsmethoden, aus der diejenige hervorgehoben werden mag, welche bei Messung von Wassertemperaturen in An wendung kam. Temperaturen wurden hier in 0, 5, 10, 15, 20 Faden Tiefe und dann in Abständen von je 10 Faden bis zum Grunde gemacht. Zeigten die dabei gefundenen benachbarten Temperaturwerthe grössere Differenzen als 1° F., so wurde an der fraglichen Stelle in geringeren Abständen gemessen, bis entweder die Abstände kleiner waren als 1 Faden, oder die Temperatur differenzen kleiner als 1° F. So mussten unter Umständen an einem Punkte drei Beobachtungsreihen genommen werden. Unter sucht wurden hauptsächlich Temperatur und Salzgehalt. Einem besonders genauen Studium wurde die Clyde See und Loch Lo- mond und Loch Katrine unterzogen. Interessante Ergebnisse lieferte das Studium der Wechselwirkung eines ausströmenden Flusses und der eindringenden Fluth. Es bildet sich da bald eine Schich tung, in der brackisches Wasser zwischen dem süssen Flusswasser und dem salzigen Meerwasser liegt. Aus der brackischen Schicht diffundirt Salz schnell nach oben. Der Fluthstrom ist in den meisten Fällen der stärkere, so dass der Fluss sein Wasser zum grössten Theil in der Ebbezeit abgiebt. Die verschiedenen Tem peraturamplituden in offenen und in abgeschlosseneren Meeres- theilen, sowie in Seen, sind schon in dem Referat über Mill,