Buchanan. Abbot. Darwin. Krümmel. Radcliffe. G59 Die TjAPLAOE’sche Gleichgewichtstheorie der Gezeiten muss m Bezug auf die vierzehntägigen Gezeiten durch die dynamische Theorie ersetzt werden, da erstere zu «irosse Werthe liefert. Man darf also auch nicht die Starrheit der Erde aus den Gezeiten messungen unter Zugrundelegung der Gleichgewichtstheorie be rechnen. Für die neunzehnjährige Gezeit dürfte sie Anwendung finden, doch kann diese in Folge Ueberdeckung durch andere Niveau schwankungen (s. d. Ber. 1887) nicht beobachtet werden, r. Jl. O. Krümmel. Zum Problem des Euripus. Peterm. Mitth. 34, 331— 338. Die Unregelmässigkeiten der Strömung im Euripus bei Chalkis waren 1879 von Forel als stehende Wellen erklärt worden. Wäh rend bei Springzeit zwei normale Fluthwellen den Canal durch laufen, treten zur Zeit der Quadraturen mehr als elf solcher Wellen auf, und diese brachte Forel mit den „Seiches“ der Schweizer Seen in eine Classe. Hiergegen erhebt ein griechischer Capitain Miaulis, welcher sich mehrere Jahre in fortgesetzten Beobachtungen mit diesem Problem beschäftigt hat, in der 1882 erschienenen Schrift: „Tlegl rrjg mxSipgoiocg rov Nvpijrou“ Einspruch. Seiner Ansicht nach liegt das Problem des Euripus in einer eigenthümlichen Ver spätung des Eintritts des Hochwassers um 24 m — für normale Gezeiten ist diese Verspätung 5O' n 28* — und in dem Ausfallen eines Niedrigwassers am 9. und 25. Tage eines Mondmonats. In diesem Streite ergreift Krümmel entschieden für Forel Partei, indem er auf die Schwierigkeit aufmerksam macht, die der Ein trittsbestimmung des Hochwassers anhafte, da die bald nach den Syzygien auftretenden Nebengezeiten störend wirkten. Diese Störungen nehmen nun fortwährend zu, bis sie zur Zeit der Qua draturen die grosse Fluthwelle ganz zum Verschwinden bringen. Nach einer eingehenden Besprechung der Einzelheiten des Phä nomens geht er auf die Ursache der stehenden Wellen ein und findet sie in den stürmischen Nord- und Nordostwinden, möglicher Weise auch in dem häufigen Vorkommen von Erdbeben geringer Intensität. v. K. C. B. Radcliffe. „Behind the Tides“. Loudon, Macmillan and Co. 65, 1888. Rev. scientif. 41, 667. f Naturf. 21, 302. Die Gezeitenerscheinungen kommen nicht durch die Bewegung des .Meeres, sondern durch Steigen und Fallen der Erdrinde zu 42*