45 B. 1. Oceanographie. 650 werthe, die zwischen 11° und 16,2° je nach den Meerestheilen liegen. Auch die Temperaturabnahme nach der Tiefe wurde stu- dirt und in der Alandssee ein Temperaturminimum nicht am Boden, sondern in einer mittleren Schicht gefunden, ein Fall, der durch den verschiedenen Salzgehalt der Schichten seine Erklärung findet, v. B. II, Mohn. Nordhavets Dybder, Temperatur og Strömninger. Den Norske Nordhavs-Expedition 1876— 1878. Bd. 18 a (Text) 18 b (Atlas). Christiania 1887. Peterm. Mittli. 34, Littber. 27. f Met. ZS. 5, Littber. 99—101. Zunächst wird die Temperaturvertheilung in horizontaler und verticaler Ausdehnung erläutert. Es ergiebt sich, dass für die Jahresisothermen der Meeresoberfläche die Lage der Isothermen im Winter entscheidet. Die Strömungen werden dann zum Gegenstände der Untersuchung gemacht; sie entstehen in Folge zweierlei Ursachen, einmal als Triftströmungen von den vorherr schenden Winden veranlasst, und ferner werden sie durch die Dichtigkeitsunterschiede bedingt. Um die vorherrschenden Winde kennen zu lernen, wurden die mittleren jährlichen Barometerstände auf Karten eingetragen und aus den Isobaren die Windrichtungen und Geschwindigkeiten berechnet. Auf Grund derselben konnte man ein Strömungssystem construiren. Durch einen jeden Strom wird aber die Niveaufläche des ruhend gedachten Meeres verändert, das von diesem Strome bewegte Wasser erhält eine neue Ober fläche, die hier Windfläche genannt wird. Ist ihre Lage gegen die Niveaufläche bekannt, so ist damit die Bahn der Trittströ mungen festgestellt. Als Resultat ergiebt sich, dass an der nor wegischen Küste Differenzen zwischen Niveau- und \\ indfläche bis zu 0,8 m bestehen. In ähnlicher Weise wird für die durch die Dichtenunterschiede verursachten Strömungen eine Dichtig keitsfläche construirt, welche von der Niveaufläche eines homogenen Meeres dadurch abweicht, dass das weniger salzreiche Wasser in den Küsten höher stehen muss, als das salzreichere in grösserer Entfernung von denselben. Hier sehen wir Differenzen von 0,6 m. Superponirt man nun Trift- und Dichtigkeitsfläche, so erhält man die sogenannte Stromfläche, aus der man die wirklich bestehenden Strömungen ableiten kann. Die Stromstärken stimmen gut mit den Werthen der Beobachtungen überein. v. R.