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Theor i en der Er d b i 1 d n ng. Charles Davison, lieber die Vertheilung der Spannung in der Erdrinde in Folge der säcularen Abkühlung, mit besonderer Be ziehung zu dem Wachsen der Continente und der Bildung der Gebirgsketten. Naturw. Rundsch. 3, 341, Nr. 27. Amer. Journ. of Science 1888 (3) 35, 338. Phil. Trans. Lond. (A) 1887, 178,231. Note by G. H. Darwin, 178, 242. Im Anschluss an die Arbeiten von W. Thomson und Darwin über die Starrheit der Erdrinde hat Davison die Spannungs- vertheilung für eine feste Kugel, welche aus der säcularen Ab kühlung hervorgeht, und die Wirkung der Spannungsvertheilung auf die Gestaltung der Erdoberfläche im Gestein untersucht. Die Annahme, von der ausgegangen wird, ist, dass die Erde von einer glatten Kugeloberfläche begrenzt wird und aus einer grossen Zahl sehr dünner concentrischer Schalen besteht; jede wird so dünn vor ausgesetzt, dass man den Wärmeverlust in ihr als gleichmässig be trachten kann. Diese Betrachtung führt zur Theorie der Gebirgs bildung durch Contraction. Von den Schlüssen mögen einige her vorgehoben werden. 1. Die Geschwindigkeit, mit welcher jede Schale ihre Wärme abgiebt, nimmt bis zu einer bestimmten Tiefe unter der Erdober fläche zu bis zu einem Maximum, und nimmt dann bis zum Cen trum ab; die Tiefe der Fläche grösster Abkühlungsgeschwindigkeit nimmt continuirlich zu und ändert sich wie die Quadratwurzel der Zeit, die seit dem Erstarren der Erde verstrichen ist. 2. Faltung durch seitlichen Druck erfolgt nur bis zu einer be stimmten Tiefe unter der Erdoberfläche; in dieser Tiefe verschwin det sie, und geht man noch tiefer, so macht die Faltung einer Streckung durch seitliche Spannung Platz. Nimmt man 174 240000 Jahre als die Zeit, die seit dem Erstarren der Erde verstrichen ist, und 400 e. M. als Tiefe, bei der die Abkühlungsgeschwindig keit unmerklich wird, so lassen sich für die betreffenden Tiefen Zahlenwerthe angeben.