durch Dislocationen und durch Eindringen des Magmas in den Meeresboden hervorgebracht werden. Die Erdbebenfluthen entstehen nur durch unterseeische Eruptionen; bei diesen treten auch Dampf säulen auf. Die Dauer der Seebeben ist verschieden, 1 bis 30 Secunden und 1 bis 5 Minuten. Genauer bekannt ist das See beben von Madeira am 22. December 1884 und das bengalische Beben am 31. December 1881. Hier betrug die mittlere Ge schwindigkeit der Erdbebenwelle 594 m in der Secunde. Die Ver breitung der Seebeben ist durch eine Karte anschaulich gemacht. Manche Gegenden sind sehr frei von Beben, wie der nordatlan tische Kessel, während andere sehr häufig erschüttert werden, wie die westindische und Virginiatiefe. Mit der Meerestiefe steht die Erscheinung nicht im Zusammenhänge. Sch. Ueber submarine Erdbeben und Eruptionen. Naturf. 21, 257, Nr. 31. (Nach E. Rudolph : Ueber marine Erdbeben und Eruptionen. Gerland’s Beitr. zur Geophys. 1, 136—365, 1887.) Diese schon in diesen Berichten 1887 erwähnte Arbeit ent hält eine Zusammenstellung der marinen seismischen Erschütterungen in 'wissenschaftlicher Verarbeitung, und füllt somit eine Lücke aus, da auf diesem Gebiete zusammenfassende Arbeiten noch fehlen. Der Katalog der Seebeben umfasst 80 Seiten, die gegebene Er klärung beruht auf den Gesetzen der Wellenbewegung in festen und flüssigen Medien. „Seebeben“ sind alle Erschütterungen, deren Ursprung im Meeresboden liegt und die sich in den Oceanen fortpflanzen. Sie wirken stossartig auf Schiffe (sogar Entmastungen und Emporhebungen von Schiffen sind vorgekommen), äussern sich dann auch durch Geräusche, die ans dem Meere zu stammen scheinen, und durch die Bewegungen des Wassers. Es werden zwei grosse Gruppen unterschieden; solche, wo durch den Stoss kein Einfluss auf die oceanische Wassermasse ausgeübt wird (selbst bei sehr intensiven Stössen und ruhigem Meeresspiegel ist eine Aenderung der Oberfläche nicht zu. merken), nur in seltenen Fällen ist bei diesen Beben Aufbrodeln oder Emporschleudern des Wassers beobachtet; bei der zweiten Gruppe von Seebeben findet heftige Erregung des Meeres statt, es bilden sich bedeutende Wellen, Blasen steigen empor, auch Dampf, Temperaturerhöhung und starkes Geräusch charakterisiren diese Phänomene. Da die Beobachtungen oft nur von einzelnen Schiffen herrühren, lässt sich über Ausdehnung und Dauer der Erscheinungen nur wenig