Milne. Plante. Luvini. Schmidt. 593 trische Erscheinungen beobachtet sind. Am Schlüsse werden die Haupttheorien kurz zusammengestellt. Erdbeben können hervor gebracht werden: 1. durch die Fluthung des feurig-flüssigen Erd inneren, 2. durch Zusammenziehung der festen Erdkruste, 3. durch Einstürze, 4. durch Explosionen (durch Spannung des Wasser dampfes), 5. durch Bewegung der geschmolzenen Masse unter dem Einfluss starker atmosphärischer Störungen. Sch. G. Luvini. Perturbazione elettrica foriera del terremoto. Estratto della Rivista scientifica industriale diritta del Prof. Vimercati. Met. ZS. 1888, Ref. Nr. 3, p. 2. Es sind die Störungen von Telegraphenlinien, die vor Erdbeben beobachtet wurden, zusammengestellt. Dieselben lassen auf einen von der Erde nach oben gehenden Strom schliessen. Es wird zu weiteren Beobachtungen aufgefordert. A. Schmidt. Wellenbewegung und Erdbeben. Ein Beitrag zur Dynamik der Erdbeben. Naturw. Rundschau 3, 658, Nr. 51. Jahres hefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg 1888, S. 248. Der Verf. hat als Mitglied der Württembergischen Erdbeben- Commission die Frage nach den Gesetzen der Fortpflanzung der Erdstösse untersucht. Die nächstliegende Annahme, dass sich der Stoss vom Centrum der Erschütterung und ähnlich den sphärischen Elektricitätswellen fortpflanzt, scheint ihm nicht richtig. Von der Beobachtung ausgehend, dass in tiefen Schichten die Erderschüt terungen weniger merklich sind als an der Oberfläche, meint er folgern zu können, dass die Wellengeschwindigkeit mit der Tiefe zunimmt. Sodann wird das hyperbolische Gesetz der Wellen bewegung (nach Hopkins) näher erörtert und abgeleitet, dass die Oberflächengeschwindigkeit der Centrumsgeschwindigkeit mindestens gleich ist und sich mit letzterer verändert. Das erschütterte Areal zerfällt in zwei Gebiete: ein geschlossenes inneres, für welches die scheinbare Geschwindigkeit vom Epicentrum aus abnimmt, und ein äusseres, für das die Geschwindigkeit nach aussen zu wächst und die Intensität mehr und mehr abnimmt. — Die jetzt übliche Be rechnung der Erdbebenbewegung unter der Voraussetzung, dass die Erdbebenstrahlen geradlinige Radien sind und der Hodograph eine den Erdboden im Epicentrum berührende gleichseitige Hyperbel ist, ersetzt Herr Schmidt durch Annahme krummliniger Fort- Fortschr. d. Phys. XLIV. 3. Abth. qo