572 45 A. 3. Vulcane. Die Theorien, welche dem Wasserdampf eine Hauptrolle bei den vulcanischen und seismischen Erscheinungen zuschreiben, haben die Schwierigkeit, zu erklären, wie das Wasser in die grossen Tiefen gelangt und weshalb es nicht in die Schichten mit niedrigerer Temperatur übergeht. Die Annahme von offenen Spalten oder eines capillaren Eindringens hat sachliche Wider sprüche und ist nur Aushülfe. Sie genügt überdies nicht, um die Unterbrechung in der vulcanischen Thätigkeit zu erklären. Der Verfasser nimmt nun in gewisser Tiefe einen vulcanischen heissen Herd an; in den oberen Schichten sind die Gesteine mit Wasser durchtränkt, zwischen beiden liegen Schichten, deren hohe Tem peratur dem Eindringen des Wassers Widerstand entgegensetzt. Nun dringt aber von dem Herde aus der vulcanische Schlot bis zur Oberfläche empor und in diesen werden wieder wasserführende Gesteinsmassen hineinfallen, auf diese Weise soll das Wasser in die grossen Tiefen gelangen. Diese Theorie wird weiter aus geführt und gestützt. Auch die Erdbeben in nicht vulcanischen Gegenden werden in entsprechender Weise erklärt, da die bei der Gebirgsbildung entstandenen Falten die der Theorie nach zu stellende Bedingung erfüllen können. Sch. A. von Koenen. Ueber Erscheinungen bei Erdbeben und vul canischen Eruptionen. Naturw. Rundseli. 3, 197, Nr. 16. Falb hat in seinem Werke: Von den Umwälzungen im Weltall seine Theorie aufrecht erhalten und seine Vorher sagungen, die selten eintreffen, fortgesetzt. Trotz der wissen schaftlichen Widerlegungen und der sehr häufigen Fehlprophe zeiungeil findet die Ansicht in Laienkreisen viele Anhänger, v. Koenen erhebt Einwendungen vom geologischen Standpunkte aus. Einmal sind die Eruptivgesteine früherer Perioden von ganz anderer Beschaffenheit als die jetzigen, dann aber haben in der ganzen Trias-, Jura- und Kreideperiode Eruptionen nicht statt gefunden. Bei den grossen Dimensionen der Spalten der Tertiär zeit ist anzunehmen, dass die an wenigen Stellen sich findenden Eruptionen vulcanischer Natur secundär sind. Von den Einstürzen aus, die beim Kohlenabbau Königsgrube bei Königshütte in Ober schlesien erfolgen, schliesst der Verfasser, dass die Annahme von Einsturzerdbeben gerechtfertigt ist, wodurch zugleich ein Ein dringen von Wasser bis in grössere liefen ermöglicht wird. Sch.