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Der Ben Nevis ist metorologisch wichtig, als auf einer Zug strasse der Minima gelegen. Es ist daher erfreulich, dass er mit einem Observatorium versehen worden ist. Schon vorher war durch Herrn Wragge in aufopfernder Weise durch vier bis fünf Monate in den Jahren 1881 bis 1882 beobachtet worden; seine Beobachtungen sind veröffentlicht im Journal of the Scottish Me- teorological Society, New Series, Nr. I—IV. Neben dem Director E. T. Omond hat besonders Alex. Buchas sich um die Beobachtungen der Station verdient gemacht, welche December 1883 begannen. Zur Beobachtung der meteorologischen Elemente ist der Ben Nevis besonders geeignet. Dazu kommt die sehr passende Nähe der Thalstation Fort William (11km). Aus den Veröffentlichungen von Buchan und Omond im oben genannten Journal entnimmt Woeikof das Folgende, gültig für December 1883 bis December 1886. Der Luftdruck, welcher, ziemlich entsprechend dem allgemeinen Charakter des Klimas von NW-Europa, im Juni das höchste und im Januar das niedrigste Monatsmittel besitzt, verspricht sehr interessante Ergebnisse zu liefern, wenn die Beobachtungen erst vollständig veröffentlicht sind. Die Temperatur nimmt verhältnissmässig schnell mit der Höhe ab, stärker als in den Alpen, was auf die starken Winde zurückzuführen ist. Einzelne Fälle, wo hohe Temperatur und trockene Luft gefunden wurden, fallen in Zeiten von Anticyklonen. Im Allgemeinen ist aber die relative Feuchtigkeit so gross, dass der Sättigungspunkt fast erreicht wird, was übrigens für die ganze Westküste Schottlands gilt. Das Seeklima bringt es mit sich, dass die Temperaturextreme nicht bedeutend sind, und dass in Europa nur drei Stationen (in England) eine grössere Regenmenge als der Ben Nevis aufzuweisen haben. Die grösste Tagesmenge war 136 mm. Der Sonnenschein, dessen Maximum im Juli, ist sowohl absolut wie auch relativ gering. Der Luftdruck bat die Tendenz zu einer einfachen Periode, Minimum früh Morgens, Maximum Nachmittags. Die Windstärke hatte nach Schätzung das Minimum am frühen Nachmittage, das Maximum 3 bis 4 h a. m. F.—SE-Winde bedingen geringen, SW—NW-Winde starken Regenfall, cyklonische bringen mehr Regen, als nicht cyklonische, wie aus verschiedenen Tabellen hervorgeht.