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462 421. Klimatologie. aufgestellt sein oder sie sind im Gehäuse vor dem Fenster ange bracht, so dass die Strahlung als eliminirt betrachtet werden kann. Die Ablesung der Extremthermometer geschieht um 9 h p. Die Feuchtigkeit ist aus der psychrometrischen Differenz (Differenz zwischen dem Stande des trockenen und dem des feuchten Thermo meters) zu bestimmen und nach den ausführlichen Psychrometer tafeln von Jelinek zu bezeichnen. Die Windstärke ist nach der Beaufort-Scala (1 bis 12) zu schätzen. Bei Schätzung der Be wölkung kommt es darauf an, zu beurtheilen, wie viel Zehntel des sichtbaren Himmelsgewölbes mit Wolken bedeckt sind. Die Messung des Niederschlages erfolgt um 7 h a.; die gemessene Menge soll dem Messungstage zugeschrieben werden; der Regenmesser ist an jedem Morgen nachzusehen. Es wird unter Anderem auch noch in dieser Instruction eine Erklärung für die internationalen Zeichen: Regen (®), Schnee (*) u. s. f. gegeben. Gr. S. J. Probst. Klima und Gestaltung der Erdoberfläche in ihren Wechselwirkungen. Stuttgart, Schweizerbart, 1887. 123 S. 8°. [Met. ZS. 5, Nr. 8, 1888; Litteraturber. S. 61 (164)f.] Nach des Verf. Ansicht sind vier Punkte —■ nämlich 1. das homogene Klima der ältesten und mittleren geologischen Perioden, 2. die seit der oberen Kreidezeit beginnende Differenzirung in Klimazonen, 3. die Eiszeit der Diluvialperiode, 4. das gegenwärtige, relativ milde Klima — allein durch Verhältnisse der Erdoberfläche, nämlich die allmähliche Landzunahme zu erklären. Die Aus führungen des Verf. dürften, da sie sehr gewagte Hypothesen zu Hülfe nehmen, und auch in anderer Hinsicht nicht einwandsfrei sind, vielfachen Widerspruch hervorrufen. E. K. W. von Bezold. Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen im Jahre 188G, herausgegeben vom Königl. preuss. Meteor. Institut. Berlin, A. Asher, 1888, 4°, 56, 223 S. Die Zahl der Beobachtungsstationen im preussischen Netze hat sich nicht unwesentlich im Jahre 1886 vermehrt, namentlich ist die Zahl der Regenstationen eine erheblich grössere geworden. (Es sind unter anderen Stationen die Stationen des Landwirth- schaftlichen Vereins für Wetterkunde zu Magdeburg dem Netze einverleibt worden.) G. S.