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Der jährliche Regenfall schwankt zwischen 3500 mm an der Station Serra da Estrella und 275 mm in Salamanca. Die mittlere Regenhöhe der ganzen Halbinsel beträgt 633 mm; etwa 2 / 3 der Fläche der Halbinsel bleiben unter diesem Mittel, und nur 1 / s erhebt sich über dasselbe. Die jährliche Periode markirt sich um so mehr, je weiter man von Norden nach Süden vorgeht, so dass «las Verhältniss der grössten zur kleinsten Regensumme in Bilbao 2,7, Salamanca 4,9, Coimbra 8,0, Lissabon 23,8, St. Fernando 54,0, Sevilla 71,0, Gibraltar oo ist, Der Verfasser unterscheidet sechs Typen der Jahrescurven: 1. Frühjahrsmaximum, 2. Hauptmaximum im Frühjahr, secundäres im Herbst, 3. Herbstmaximum, 4. Haupt maximum im Winter, secundäres im Frühling, 5. und 6. Winter maximum; diesen Typen entsprechen bezw. die folgenden Stationen : Zaragoza, Madrid, Palma, Badajoz, Santiago, San Fernando. Die Trockenzeit fällt in den August, nur an den näher zur Nord- und Westküste gelegenen Stationen in den Juli. Auch die tägliche Periode des Regenfalles ist sehr scharf ausgesprochen: Maximum in den Morgenstunden 2“ bis 10", Mi nimum in den Mittagsstunden; Frühling und Herbst haben neben dem Hauptmaximum noch ein secundäres in den Nachmittags stunden. Die grösste Monatsmenge (1200 mm) wurde im Mai 1886 auf der Serra da Estrella beobachtet. Das Verhältniss der grössten zur kleinsten Jahresmenge nimmt von Norden nach Süden zu. Ganz bedeutend ist im grössten Theile der Halbinsel die Wahr scheinlichkeit der Regenlosigkeit; sie erreicht in Tarifa im Juli den Werth 81. Die Wahrscheinlichkeit eines trockenen Jahres nimmt nach Süden hin zu. Ferner zeigt sich eine gewisse Er haltungstendenz von Jahr zu Jahr, so dass eine längere Reihe trockener Jahre von einer langen Reihe nasser Jahre gefolgt wird und umgekehrt. Sehr eingehend sind die Verhältnisse von Regenhäufigkeit und Regendichte behandelt. Die längste zu San Fernando be obachtete regenlose Periode umfasst 120 Tage, während die läng sten Regenperioden sich nur über 14 bis 16 Tage erstrecken. Zum Schlüsse werden die grössten täglichen Mengen untersucht; sie variiren zwischen 57 mm (Madrid) und 838 (!) mm (Gibraltar). In Salamanca wurden an einem Tage des Jahres 1882 147mm gemessen, d. h. 41 Proc. der gesammten Regenmenge für dies Jahr und mehr als im ganzen Jahre 1875 (124 mm). E. K.