sich scheint bei Chamsinen anders als bei den sonstigen Winden und Stürmen geartet zu sein; denn stets war bei jenen ein unab lässiger, nie durch kürzere Ruhepausen unterbrochener Winddruck fühlbar, der entweder fast gleichmässig fortwirkte oder durch schnell sich wiederholende stärkere Windstösse an Kraft über troffen wurde. Dass der aufgewirbelte Staub in Folge der Rei bung oft sehr stark elektrisch geladen sei, wie es Hann vom Samum erwähnt, wird in Bezug auf den Chamsin Unterägyptens von Gumprecht und Rüppell behauptet und auch durch einige Beobachtungen des Verf. wahrscheinlich gemacht. Sehr reichlicher Thaufall am Abend in der Frühlingszeit soll für den nächsten Tag ein untrügliches Vorzeichen des Chamsin sein. Bereits der erste Frühlingschamsin vernichtet eine Menge Pflanzen, und nach dem zweiten ist die ganze Winterflora der Ramleer Küstenwüste verdorrt und überweht. Der Organismus des Menschen und der höheren Thierwelt leidet unter dem Ein flüsse der Hitze, der Trockenheit, des Staubreicbthums und der elektrischen Kraft des Chamsin erheblich. Nach anfänglicher Er regtheit beim Menschen tritt allmählich ein Zustand mit dem Gefühle der Unruhe und Beängstigung gepaarter Erschlaffung ein; es folgen bei manchen wohl Erbrechen und Verdauungsstörungen, die leicht in Dysenterien ausarten, bei anderen starker Blut andrang nach dem Kopfe, der besonders bei Europäern nicht selten zu Schlaganfällen führt. Bezüglich des Verhaltens der nie deren Thierwelt zur Zeit der Wüstenwinde sind vom Verf. viel fache Beobachtungen gemacht worden, aus denen sich überein stimmend ergab, dass die Entwickelung der Schmetterlinge und Käfer aus der Puppe zur Imago durch die Wüstenwinde ent schieden und sehr energisch gefördert und gezeitigt wird. Lss. T. Zona. Scirocco del 29 Agosto 1885. Pubbl. del R. Oss. di Palermo, Vol. 3. Arch. sc. phys. (3) 19. 275—277, 1888 f. J. Hann. T. Zona über den Scirocco vom 29. August 1885. Met. ZS. 5, 409—410, 1888 f. Am 29. August 1885 stieg die Temperatur zu Palermo in Folge eines vom frühen Morgen an mit grosser Heftigkeit wehen den warmen Luftstromes bis 9 h a. m. auf 40° und erreichte um l h p. m. das dort nie zuvor beobachtete Maximum von 49,6°. Da bei war dieselbe innerhalb der Stadt höchst unregelmässig ver-