Volltext Seite (XML)
ratur auf dem Sonnblick (7 h a. m.: — 12,3°, Tagesmittel: — 11,8°) und besonders dem Säntis (7 h : —6,9°, Tagesmittel: —5,0°) zu sammen, die niedrigste Temperatur tritt auf den Berggipfeln (Sonnblick — 17,4, bezw. — 16,6, Säntis — 13,5, bezw. — 11,7, Obir — 11,4, bezw. —10,4°) bei einem mittleren Barometerstände am Meeresniveau (763,8 mm) ein. Zell a. S., Ischl, Laibach zeigen eine regelmässige Abnahme der Temperatur mit zunehmendem Barometerstände; für den höchsten mittleren Barometerstand von 775,4 mm beträgt dieselbe im Winter um 7 1 ’ a. m. in Zell a. S.: — 12,3, Ischl: —6,5, Laibach: —8,9 und auf dem Obir: —7,5°. Im Mittel des gesammten Winterhalbjahres machen sich noch die gleichen Verhältnisse, wenn auch in etwas abgeschwächtem Maasse geltend. — Im Sommer und im Sommerhalbjahre entspricht oben wie unten die niedrigste Temperatur (im Mittel der vier Sommer monate um 7 h a. m. für Sonnblick: —5,9, Säntis: — 2,5, Zell a. S.: 4,8, Ischl: 7,4, Obir: 1,8, Laibach: 9,8°) dem niedrigsten Barometer stände (752,8mm), weil nämlich die Cyklonen stürmisches Wetter mit Niederschlägen und Trübung bringen , und zu der hierdurch im Sommerhalbjahre verursachten Abkühlung auf den Höhen noch die dynamische Erkaltung hinzukommt, welche die Luft beim Emporsteigen an den Bergwänden erfahren hat. Die höchste Tem peratur tritt durchschnittlich bei einem Barometerstände ein, der etwas über dem Mittel liegt; namentlich am Säntis zeigt sich selbst im Sommer noch eine Tendenz zum Eintritt der höchsten Tempe ratur mit dem höchsten Luftdruck am Meeresniveau. — Die mittlere Temperatur der ganzen Luftsäule in einer Sommercyklone vom Boden bis jedenfalls über 5000 m ist nach diesen Ergeb nissen weit niedriger als die in einer Anticyklone, weshalb die Druckunterschiede zwischen Cyklonen und Anticyklonen nicht in erster Linie von dem specifischen Gewichte ihrer Luft bedingt sein können, sondern dynamische Ursachen haben müssen. Da die Luftdruckänderungen durchschnittlich oben und unten dem Sinne, wenngleich nicht dem Betrage nach, bis zu 3100 m parallel gehen, von einer regelmässigen Umkehrung der Gradienten jeden falls erst in viel grösseren Höhen die Rede sein kann, so wird von unseren höchsten Bergstationen (selbst Pikes Peak) vielleicht kaum die obere Hälfte der Cyklonen und Anticyklonen erreicht. Lss. G. v. Liebig. Der Einfluss des Luftdruckes auf die Circulation. Arch. f. Physiologie 1888, 235—282 f.