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Temperatur ist. Ihre Aenderungen stehen nämlich zu einander in der Beziehung db ~ 29,3 T 2 1 wo h den Höhenunterschied, T die absolute Temperatur der Luft säule und dt die Temperaturänderung derselben bedeuten. Da nach entspricht z. B. 1 mm Druckänderung am Sonnblick bei constantem Luftdruck einer Aenderung der mittleren Lufttempe ratur von nicht ganz 1,6° C., einer viel grösseren Temperatur änderung freilich als die im Winter 1886/87 auf dem Sonnblick wirklich beobachtete, wenn man letztere für die ganze Luftsäule gelten lässt. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika aber muss wegen des grösseren Temperaturgegensatzes zwischen dem vorderen und hinteren Theile der Depressionen und wegen der grösseren Fortpflanzungsgeschwindigkeit derselben auch der Unter schied der Druckänderungen unten und oben beim Vorübergang einer Cyklone viel erheblicher als in Europa sein. Unter den von Dechevrens aufgeführten Beispielen bemerkenswerther Tempe raturvariationen am Mt. Washington (1914 m) ergaben die 20 Fälle mit den stärksten Winden, durchaus NW, als mittlere Wind geschwindigkeit 110,2 Miles p. h., Temperatur —25,8°, Luftdruck 582,8 mm, die vorhergehenden und nachfolgenden Tage variabel!) Wind von 35,3 Miles p. b., Temperatur — 10,9°, Luftdruck 595,6 mm, wonach also am Mt. Washington die grösste Kälte mit NW-Sturm eintritt, der unmittelbar dem Vorübergang des Minimums unten folgt, vor welchem dort gerade so wie unten in der Niederung südöstliche und südliche Winde eine Erwärmung bringen. Zur näheren Erörterung der Frage, wie es sich bei tiefem Luftdruck mit der Temperaturvertheilung in verticaler Richtung verhält, hat Hann aus den täglichen Wetterkarten von October 1886 bis September 1887 für jeden Tag die auf den Meeres spiegel reducirten Barometerstände von 7 h Morgens für die Gegend des Sonnblick entnommen, in Gruppen mit den Grenzwerthen 741/55, 756/60, 761/65, 766/70 und 771/80 geordnet und die einer jeden derselben entsprechenden Mittelwerthe des Luft drucks und der Temperatur an den Stationen Sonnblick, Säntis, Zell a. S., Ischl, Obir und Laibach für das Sommer- und Winter halbjahr und ausserdem für die vier Sommermonate (Juni bis September) und drei Wintermonate (December bis Februar) abge leitet. Auch mit dem höchsten auf den Meeresspiegel reducirten Barometerstände (775,4 mm) fällt im Winter die höchste Ternpe-