Der tägliche Gang der Veränderlichkeit wird untersucht, indem die Temperaturen der einzelnen Tagesstunden benachbarter Tage verglichen werden. Dabei findet sich während des Jahres grosse Verschiedenheit In Hamburg z. B. liegt für den Winter das Maximum der Veränderlichkeit am frühen Morgen, das Mini mum am Nachmittag, für den Sommer nahezu umgekehrt. Das Jahresmittel zeigt demnach nur geringe Undulationen, welche für Barnaul, das zum Vergleich herangezogen wird, gerade entgegen gesetzt verlaufen, wie beim täglichen Gange der Temperatur. Die Zahl der Erwärmungen und Erkaltungen wird tabellarisch mitgetheilt. Wie schon Hann allgemein gefunden, sind die Erkaltungen viel seltener, und demgemäss auch stärker als die Erwärmungen. Die Häufigkeit der Temperaturänderungen von be stimmter Grösse lässt diejenigen von unter 2° als vorherrschend erkennen. Je grösser die mittlere Veränderlichkeit, um so häu figer sind Schwankungen von 2 bis 4, 4 bis 6° u. s. w. Sprünge von 10° gehören zu den ganz seltenen Ereignissen. Sie kommen im östlichen Binnenlande und im Gebirge etwa in jedem Jahre einmal vor, im übrigen Norddeutschland noch seltener. Die grösste Veränderung der Mitteltemperatur von einem Tage zum anderen, welche in dem hier bearbeiteten zehnjährigen Zeiträume (meist 1870 bis 1879) vorkam, war 20,6° in Klaussen 1875, demnächst 14,0° in Memel 1879. Grösser sind natürlich die wirklichen innerhalb 24° überhaupt eingetretenen Aenderungen. In Klaussen am Tage des vorerwähnten Maximum der Differenz benachbarter Tages mittel betrug die Aenderung von 6“ bis 6° 28,6°. Den Schluss der Arbeit bilden tabellarische Angaben über die mittlere interdiurne Veränderlichkeit während der einzelnen Monate von 56 Beobachtungsstationen. R. B. Stanisl. Kostlivy. lieber die Temperatur von Prag. Abh. d. k. böhm. Ges. d. Wiss. (7) 2, math.-naturw. CI. Nr. 4, 32 S., 1887 f. Met. ZS. 5, [23—24], 1888 f. Naturf. 21, 76, 1888 f. Behufs Feststellung der Normaltemperatur der böhmischen Stationen musste die für Prag allein vorhandene continuirliche Beobachtungsreihe der Jahre 1851 bis 1880 benutzt und dem gemäss zunächst homogen gemacht, d. h. von der Wirkung ungleich mässig angebrachter Correctionen befreit werden. Es gelang dies durch Ermittelung und nachträgliche Einführung der Correctionen,