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diese Station in einem Tliale läge, und ihre namentlich während der regelmässigen winterlichen Anticyklonen abnorm niedrige Temperatur nicht zum Zeichnen von Isothermen benutzt werden könne. Es sei in jener Gegend während des Winters die Tempe ratur der Thalluft niedriger, als diejenige im benachbarten Wercho jansker Gebirge, und diese Umkehr müsse bei den Isothermen berücksichtigt werden. Wild führt aus, dass die behauptete Temperaturumkehr in jener Gegend keineswegs sicher erwiesen sei. Wolle man sie aber annehmen, so würde die in seiner früheren Darstellung durchgeführte Reduction der Temperaturbeobachtungen auf Meeresniveau nicht, wie geschehen, allgemein auf Grund der Annahme einer nach unten gerichteten Erwärmung stattfinden dürfen, sondern es müsste für die in Rede stehende Gegend (Werchojansk liegt 50m über dem Meere) eine unter der beob achteten liegende Temperatur in den Isothermen für Meeresniveau zum Ausdruck kommen, also die Gegend noch kälter erscheinen, als in der früheren Darstellung. Wolle man aber, wie Woei koff anscheinend verlange, die oben und unten gemessenen 1 em- peraturen in irgend welcher „Mischung“ anwenden, so sei damit eine zu grosse Unsicherheit verbunden. Zum Schlüsse theilt Wild eine Reihe neuer Beobachtungen mit, welche die 1875 abgeschlossenen Temperaturtafeln seines Werkes über die Temperaturverhältnisse Russlands ergänzen. R. B. A. Woeikoff. Klimatologische Zeit- und Streitfragen. I. Bemer kungen über den Einfluss von Land und Meer auf die Luft temperatur. Met. ZS. 5, 17—21, 1888 f. In dem Buche über die Klimate der Erde hatte Woeikoff erwähnt, dass die nördlichen Breiten von 0 bis 40° nicht allein deswegen wärmer als die entsprechenden südlichen Breiten seien, weil sie mehr Land enthalten. Hier werden nun mehrere Bei spiele zusammengestellt, aus denen hervorgeht, dass die ge nannten Breiten der Nordhemisphäre wärmer, als die südlichen, auch in solchen Gegenden sind, wo südlich vom Aequator mehr Land liegt als nördlich. Man darf also in der Frage der Ursache jener Temperaturdifferenz zwischen Nord und Süd jedenfalls nicht schablonenhaft verfahren. R- B-