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gleichmässige Sonnenstrahlung voraus und könnte geprüft werden durch die Angaben selbstregistrirender Apparate, die man zur Er kennung etwaiger localer atmosphärischer Einflüsse an weit aus einander liegenden Orten aufzustellen hätte. Es folgt hierauf ein mathematischer Theil, welcher zu nächst den Nachweis enthält, dass die nördliche und südliche Hälfte der sphäroidischen Erde von der Sonne sowohl im Ganzen, wie in den einzelnen Flächentheilen während des Jahres genau gleich viel Wärmestrahlung erhält. Während des Jahres kommen für die Wärmeaufnahme der ganzen Erde auf 1° Länge zwei Maxima (Solstitien) und zwei Minima (Aequinoctien) vor, deren Verhält- niss 1,000 275:1 beträgt. Viel grössere Schwankungen entstehen aber durch die Excentricität der Ekliptik. Die Atmosphäre ver mehrt zwar den die Sonnenstrahlen auftangenden Querschnitt der Erde, bewirkt aber dennoch durch Ausstrahlung eine überwiegende Verminderung der Wärmeaufnahme durch die Erdoberfläche. Unter Benutzung der WiENEa’schen Zahlen wird die Wärmemenge be rechnet, welche von der Sonne den verschiedenen Breiten zuge- gesandt würde, wenn die Luft nicht existirte. Hieran schliesst sich ein physikalischer Theil, beginnend mit einer Erörterung über die Einwirkung der Atmosphäre. Der von den Strahlen zurückgelegte Luftweg wird in Bezug auf Wärme absorption richtig berechnet, wenn man die Höhe der Atmosphäre gleich Yiooo des Erdradius setzt. Die nach Wellenlänge und Trans- parenzcoefficienten verschiedenen Strahlen werden zwar verschieden in der Atmosphäre geschwächt, doch lässt sich diese Abschwächung einfach berechnen, wenn man annimmt, dass entweder die Energie der Strahlen für alle Transparenzcoefficienten zwischen 0 und 1 gleich gross, oder dass sie eine Function des Transparenzcoeffi cienten selbst sei. Auch die LANGLEv’schen Messungen stehen diesem Verfahren nicht entgegen. Dieselben werden benutzt zur Berechnung einer Tabelle der Wärmeintensitäten bei senkrecht getroffener oder bei horizontaler Auffangefläche für die verschie denen Zenithdistanzen der Sonne. In Betreff der zerstreuten Strah lung, d. h. derjenigen, welche nach geschehener Absorption der Sonnenstrahlen von der Atmosphäre ausgesendet wird, findet sich die von Clausius herrührende Theorie in Uebereinstimmung mit den Messungen von Roscoe und Baxendell, wenn für die rela tive Menge der nicht absorbirten zerstreuten Strahlen der Factor p = 0,6 eingesetzt, oder, was dasselbe bedeutet, die Absorption gleich 0,4 angenommen wird. Die Energie des von Langley Fortschr. d. Physik. XLIV. 3. Abth. 21