Volltext Seite (XML)
jedei beliebige Horizont. Dann sei die goldgelbe oder orange» farbene Sonnenscheibe oben von einer grünen Bande begrenzt, deien Breite mit sinkender Sonne wächst. Nimmt man an, dass keine Absorption gewisser Farben eintrete, so entstände durch die atmosphärische Brechung für jede Farbe des Spectrums ein Sonnen bild, violett oben, roth unten. Zum grossen Theil überdecken sich diese Bilder, und es bliebe ein weisses, aber farbig begrenztes Bild übrig, gelb oder roth wieder unten, violett oder grün oben. Da aber die orangegelbe Farbe der untergehenden Sonne anzeigt, dass die brechbarsten (violetten und blauen) Strahlen absorbirt sind, so sieht man nur das Grün des farbigen oberen Randes. Ka. b. A. Forel. Les mirages sur la mer et dans le desert et ceux du lac Leman. Arch. sc. phys. (3) 19, 561. Der Verf. unterscheidet drei Formen anormaler Refraction: 1. winterliche, 2. sommerliche Strahlenbrechung, 3. Fata Morgana. Rn ersteren Falle ist der Erdboden oder die Wasserfläche wärmer als die Luft, der Horizont erscheint näher, die Krümmung der Erdoberfläche grösser; die Folge ist die Luftspiegelung (mirage). Im zweiten 1' alle ist die Luft warmer als der Boden oder die Wasserfläche, der Horizont erscheint weiter, die convexe Krümmung der Erdoberfläche in eine concave verwandelt und die Gegenstände erhoben, aber vertical zusammengedrückt. Umgekehrt sind bei der lata Morgana die Objecte in ihrer Höhe stark vergrössert und ahmen Häuserformen nach. Alle diese Phänomene könne man nicht bloss in der Wüste und in Algier, sondern fast noch besser auf dem Genfer See beobachten. Ka. J. L. Soret. Note sur les paranthelies. Ann. Chim. et Phys. (6)11. Arch. sc. phys. (3) 20, 472—488 f- Im Anschluss an die Arbeiten von Bravais untersucht der Verf. die Nebensonnen, und zwar zunächst diejenigen, welche bei gleicher Höhe über dem Horizont mit der Sonne eine Aziinuth- diflerenz von 120° zeigen. Für diese hat Bravais verschiedene Hypothesen aufgestellt, besonders aber diejenige, bei welcher kleine in der Luft schwebende Eiskrystalle reflectirend wirken. Diese Eiskrystalle müssen Winkel von 60 oder 120° haben bei verticaler Axenstellung, dann tritt die Reflexion entweder innen oder aussen