308 42 C. Meteorologische Optik. J. Kiessling. Ueber die Entstehung und den Verlauf der atmo sphärisch-optischen Störung, welche von Ende August 1883 bis Juli 188G beobachtet worden ist. Met. ZS. 5, 123, 1888 f. [Naturw. Rundsch. 3, 318 f. Letzterer Aufsatz stellt die in dem zuerst genannten grösseren Werke abgeleiteten Resultate kurz zusammen. Das Hauptwerk umfasst 172 Quartseiten, 9 Farbendrucktafeln nach Aquarellen von Prof. Dr. Pechuel-Loesche, 4 Karten und 8 Holzschnitte, welchen künstlerischen Schmuck es der Unterstützung seitens der könig lichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin verdankt. Der Inhalt gliedert sich in folgende Abschnitte: Einleitung, Historisches. Erster Th eil. Beobachtungen über ungewöhnliche Dämmerungs erscheinungen, Sonnen- und Wolkenfärbungen. — Zweiter Theil. Zur physikalischen Erklärung der beobachteten Erscheinungen. Einen grossen Theil des Buches füllen die Beschreibungen der Phänomene durch Augenzeugen. Danach sind drei Erscheinungsformen und drei Perioden zu unterscheiden, und zwar einmal grüne und blaue Sonnenfärbungen, stärkere Dämmerungsfarben und der BisHOp’sche Ring und zweitens die Zeiten vom Ausbruch Ende August bis Ende September, von da bis Mitte November und dann bis Ende December. „In der ersten Periode beschränken sich die Erscheinungen, welche eine die Erde mehr als zweimal in der Richtung von E nach W mit 40 km Geschwindigkeit umkreisende Bewegung erkennen lassen, im Allgemeinen auf die äquatoriale Zone. In der zweiten Periode wird die äquatoriale Zone allmählich frei von optischen Störungen, welche, die westöstliche Bewegung verlierend, auf beiden Hemi sphären polwärts vordringen. Tn der dritten Periode breitet sich das Störungsgebiet gleichzeitig in der nördlichen und südlichen Hemisphäre über die ganze gemässigte Zone diffundirend aus. Eine vierte Periode würde die Zeit umfassen, in welcher die optischen Störungen aus der Atmosphäre verschwinden. Dies dauert bei den ungewöhnlichen Dämmerungserscheinungen über Jahresfrist, bei dem Ringphänomen sogar bis zum Sommer 1886.“ Die Haupt ursache aller dieser Erscheinungen war die am 27. Aug. 10 l / 3 Uhr Morgens erfolgende Hauptexplosion durch den Einsturz der Kraka- tauinsel in der Sundastrasse. Es entstand sowohl eine Wasser- wie auch eine Luftwelle, welche beide mehrere Male die ganze Erde umkreist haben. Gleichzeitig wurden aber auch die mit Wasserdampf gemischten Explosionsproducte in grosse Höhen der