CONNEL. SOHET. 305 Ordnung entsteht. Ist nun die Sonne bereits untcrtre^anjren oder durch einen Berg verdeckt, so ist bei einer bestimmten Luftmasse („Schattenmasse“) nur die Diffusion zweiter Ordnung vorhanden; diese zeigt dieselben Polarisationserscheinungen, wie die direct beleuchtete Luftmasse. Verfasser beschäftigt sich gerade mit diesen Thatsachen und sucht sie zu erklären, da bei dem hier betrachteten Falle die von Arago gemachte Annahme, dass die höheren Luftschichten auch nach Sonnenuntergang noch direct beleuchtet werden, nicht zutrifft. Darauf werden die näheren Umstände bei den Beobachtungen beschrieben; schon bei Schatten massen von 50 m Dicke konnte die Polarisation nachgewiesen, aber auch künstlich im Kleinen nachgemacht werden. Im zweiten Theile bespricht Verf. zunächst den Einfluss der Lage der Polarisationsebene auf die Intensität und geht sodann zur Theorie der Polarisation einer Schattenmasse über, für die auf das Original verwiesen werden muss. Er nimmt an, dass Diffusion und Polarisation des Himmelslichtes den Gesetzen der Beleuchtung transparenter Körper unterworfen sind, und findet als Erklärung für die Polarisation der Schatten mässe eine Diffusion zweiter Ordnung. Er zeigt dabei, dass man nie die volle Polarisation des Himmelslichtes beobachten kann, weil die zweite Diffusion schwächend wirkt. Ferner ist zu bedenken, dass die Lichtstrahlen in der Atmosphäre in verschiedenen Höhen verschieden lange Wege zurückzulegen haben. Auch die neutralen Punkte werden erklärt und versuchsweise die von Becquerel gefundene That- sache, dass die Polarisationsebene nur in bestimmten Richtungen, mit der durch Visirlinie und Sonne gehenden Ebene Zusammenfalle. Drittens: sind Wolken am Himmel, so sind die Erscheinungen verwickelter, da man einmal die Reflexion an der Wolke selbst und sodann in der Luftmasse zwischen Wolke und Beobachter berücksichtigen muss. „Das Licht, welches durch eine hinreichend dicke Wolke, um alle directen Strahlen abzuschneiden, o , e° , angen ist, ist meines Erachtens immer natürliches Licht; wenn es sich aber um Licht handelt, das an der Wolkenfläche reflectirt oder diffundirt ist, so beobachtet man Polarisationserscheinungen.“ Die günstigsten Bedingungen zum Studium derselben bietet ein Stand punkt über den Wolken, wobei man leicht den Glorienschein beobachten kann. Verfasser hat selbst unter solchen Verhältnissen Messungen gemacht und kommt dabei zu dem Resultat, dass die Erscheinungen sehr complicirt sind; man bemerkt mehrmalige Umkehrung der Polarisation und mehrere neutrale Kreise oder Fortschr. d. Phys. XLIV. 3. Abth. nn