284 42 B. Meteorologische Apparate. der STEFAs’schen und FERREL’schen Arbeiten. Im folgenden Ab schnitte werden verschiedene Experimente über Feuchtigkeits bestimmungen mit dem Psychrometer unter 0° mitgetheilt. Die Erscheinung, dass bei tiefen Temperaturen das feuchte Thermo meter häufig höher steht als das trockene, hat Kämtz durch Strahlungs- und Wärmeleitungsvorgänge, Mäzen durch den Druck des Eises an der Musselinhülle auf das Thermometergelass zu erklären versucht. Die Experimente des Verf. zeigen, dass keine dieser Erklärungen genügt, dass man vielmehr in erster Linie die Verschiedenheit der Spannkraft über Wasser und Eis berück sichtigen muss. Die Untersuchungen des Verf. sind noch nicht bis zur Aufstellung einer neuen Psychrometerformel gediehen, er weist jedoch darauf hin, dass die empirische Formel von Angot (Ann. Bur. Centn Meteor. Paris, Annee 1880 I) den Thatsachen am besten entspräche, wenn an Stelle des Wertlies der Maximal spannkraft des Wasserdampfes der betreffende Werth des Druckes über Eis gesetzt werde. Die sichersten Angaben sind von einem gegen Strahlung geschützten, ventilirten Psychrometer zu erwarten. Sjy. A. Grützmacher. Lambrecht’s Polymeter. Prakt. Physik. 1, 282, 1888. Das Instrument besteht aus einem Thermometer und einem Hygrometer mit Haarbündeln. Mit Hülfe verschiedener Scalen können Temperatur, relative und absolute Feuchtigkeit, Maximum des Dunstdruckes und Höhe des Thaupunktes abgelesen werden. Die Vergleichung mit einem Psychrometer ergab für das Instrument recht zufriedenstellende Resultate. Sg. R. v. Helmholtz und A. Sprung. Ein neues absolutes Hygro meter. ZS. f. Instrumk. 8, 38, 1888. Kurzer Bericht über einen im Berliner Zweigverein der Deutschen meteorologischen Gesellschaft gehaltenen Vortrag. Der Apparat beruht auf der Nebelbildung bei der Abkühlung der atmosphärischen Luft durch adiabatische Ausdehnung. Die prin- cipielle Richtigkeit des Apparates ist bereits dadurch erwiesen, dass in der Mitte der sich ausdehnenden Luftmasse, da, wo die Nebelbildung beobachtet wird, die theoretisch berechnete Abkühlung