Schreiber. Weber. Wiebe. 279 II. F. Wiebe. Ueber die Siedethermometer. ZS. f. Instrumk. 8, 362—364. Verf. theilt die Resultate einiger Thermometervergleichungen nach der Erhitzung auf 100° mit, aus denen die Ueberlegenheit des Jenaer Glases in Bezug auf thermische Nachwirkung be sonders deutlich hervorgeht. Bei der Erwärmung auf 100° zeigte ein Thermometer aus Jenaer Glas eine Depression von 0,053°, ein Thermometer aus thüringer Glas eine solche von 0,638°. Ausser dem stimmten die Angaben des Thermometers aus Jenaer Glas sowohl während einer Vergleichsreihe bei 78,5°, als auch nach der Erwärmung auf 100° nahezu vollständig überein, während das andere Thermometer bei 78,5° innerhalb 2 1 /* Stunden eine De pression der Angaben bis zu 0,19° und bei 100° bis zu 0,30° zeigte. Allerdings lässt sich diese Veränderlichkeit durch ent sprechende Berücksichtigung der wechselnden Eispunktslagen grösstentheils unschädlich machen; da jedoch solche Bestim mungen, namentlich auf Reisen, nicht immer ausführbar sind, sollte man von der Benutzung der Siedethermometer aus thü ringer Glase völlig absehen. Sg. II. F. Wiebe. Ueber die Standänderungen der Quecksilberthermo meter nach Erhitzung auf höhere Temperaturen. ZS. f. Instrumk. 8, 373—381. Die Untersuchung der älteren diesbezüglichen Beobachtungen von Person, Kopp und Cbafts, sowie die eigenen Experimente führen den Verf. zu den folgenden Ergebnissen: „1. Crafts’ Annahme, dass bei laug andauernder Erhitzung auf eine und dieselbe Temperatur die Eispunktserhebung schliess lich ein Maximum erreicht, scheint sich zu bestätigen. 2. Lange andauernde Erhitzungen auf höhere Temperaturen machen den Eispunkt der Thermometer für niedere Temperaturen nahezu beständig. Für chemische Thermometer aus Jenaer Normal glas dürfte in den weitaus meisten Fällen eine etwa 24 stündige Erhitzung auf 300° vor Herstellung der Scala ausreichen, um die beim Gebrauch eintretenden Eispunktserhebungen auf unerhebliche Grössen einzuschränken. 3. Thermometer aus englischem Bleiglas und solche aus thü ringer Glas verhalten sich bei Erhitzungen auf höhere Temperaturen ungünstiger, als Thermometer aus Jenaer Gläsern und aus dem bei älteren deutschen Thermometern angewandten Kaliglas.