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4. Thermometer. R. Assmann. Das Aspirationspsychrometer, ein neuer Apparat zur Ermittelung der wahren Temperatur und Feuchtigkeit der Luft. Das Wetter 4, 265—284, 1887; 5, 1—16, 1888f. [Met. ZS. 5, [33)—[34], Ausgehend von Versuchen mit dem Schleuderpsychrometer änderte Verf. das Verfahren zunächst dahin ab, dass er nicht das Instrument, sondern die Luft bewegte, indem er mittelst Aspiration von einer beliebigen, durch keine Nebenumstände beeinflussten Stelle der freien Atmosphäre Luftproben entnahm und sie in aus reichender Menge an dem Thermometergefässe vorüberführte. Vor Allem handelte es sich darum, bei der Anwendung dieses Principes Strahlungseinflüsse vollständig zu beseitigen. Nach zahlreichen Versuchen, von welchen die wichtigsten ausführlich mitgetheilt werden, erhielt der Apparat die folgende Form. Die Gefässe des trockenen und des feuchten Thermometers befinden sich in dünnwandigen, stark vernickelten, aussen hoch polirten, innen stumpfen Messingcylindern; diese sind durch ein queres Rohr verbunden, an welchem ein kurzes Ansatzstück für den Aspirator sitzt. Der letztere besteht aus einem einfachen ledernen Saugbalge mit einem Ventil, welches sich nur öffnet, wenn eine Luftverdünnung im Balge erzeugt wird. Es wird hier durch ein Zurückströmen der angesaugten Luft nach den Thermo metern verhindert. Um den Apparat gegen Niederschläge zu schützen, kann über den unteren Theil desselben eine ovale, ver nickelte und polirte Hülle geschoben werden. Dieser Mantel ver hindert aber auch das Ansaugen von Schneeflocken, denn er be wirkt, weil er erheblich weiter und länger ist, als die inneren Umhüllungsrohre, in seinem unteren Theile eine beträchtliche Ver langsamung des Aspirationsstromes. Das Instrument eignet sich besonders für Höhenstationen und für Beobachtungen im Luft ballon, da es sowohl gegen starke Sonnenstrahlung, als auch gegen Rauhreif, Schneetreiben u. dergl. geschützt ist. Versuche über den Einfluss verschiedener Umhüllungen der Thermometer ergaben, dass möglichst enge, vernickelte Messing hülsen am geeignetsten sind. Der Einfluss der äusseren Oberfläche ist ein fast verschwindender, sobald die innere Oberfläche schlecht Wärme ausstrahlt. Der Ausschluss der Strahlungswirkung wird also vornehmlich durch den aspirirten Luftstrom, weniger durch die Wärmereflexion der Umhüllunsren bewirkt. Betreffs des Ein-