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256 42 A. Theorie. Allgemeines. hat den Effect, die menschliche Lunge gegen gesundheitsschäd lichen Staub zu schützen. Ueberzieht man einen porösen Cylinder aussen mit weissem Papier, giesst heisses Wasser hinein und be netzt das Papier, und hält man einen solchen Apparat über eine russende Lampe, so bleibt er weiss; ist er dagegen mit kaltem Wasser gefüllt, so wird er schwarz, und mehr noch, wenn das Papier trocken ist. Hat man zwei concentrische Röhren, umgeben von einer dritten, und bringt beide durch Flüssigkeiten, welche durch das innere und um das äussere Rohr strömen, auf verschiedene Tem peratur, so wird staubige Luft, welche zwischen beiden Röhren fliesst, gereinigt, indem der Staub sich auf der kälteren Fläche absetzt. Bei Diffusion folgt der Staub derjenigen Richtung, in welcher die stärkere Diffusionsbewegung stattfindet. Zur Erklärung der abstossenden Einwirkung warmer Flächen auf Staub wird angenommen, dass von dem warmen Körper die Gasmolecüle mit grösserer Energie fortfliegen, als in umgekehrter Richtung, und dass die Staubtheilchen demnach vorwiegend Stösse von der warmen Fläche gegen die kältere Umgebung erhalten. Derselbe Vorgang liegt der scheinbaren Staubanziehung durch kalte Körper zu Grunde. Und ähnlich ist auch die abstossende Wirkung nasser Flächen zu deuten, indem bei der Verdampfung die entstehenden Dampftheilchen vorwiegend von der nassen Fläche weg sich bewegen. Ein Versuch, der die Anhäufung von Staub auf kälteren Flächen in der Nähe einer wärmeren zeigt, besteht im Einsetzen zweier Spiegelglasstreifen verschiedener Temperatur in ein staub erfülltes Gefäss. Der wärmere Streifen bleibt rein, der kältere erhält einen Ueberzug von Staub. Dahin gehört auch die Erfah rung, dass Räume mit Luftheizung, in welchen warme Luft zwi schen kälteren Wänden sich befindet, so viel staubiger erscheinen, als Zimmer, in denen durch Strahlung eines offenen Feuers die Wände erwärmt werden, so dass der Staub in der kühleren Luft bleibt. R- Carl, Freih. von Camerlander. Der am 5. und 6. Februar 1888 in Schlesien, Mähren und Ungarn mit Schnee niedergefallene Staub. Jahrb. d. k. k. geol. Reicbsanst. 38, 281—310, 1888 f. [Naturw. Rundsch, 3, 590—591, 1888 f. |Met. ZS. 6, [16], 1889f.