Volltext Seite (XML)
Kasten wurde mit Staub erfüllt, den man auf verschiedene Art erzeugte, mittelst Salzsäure und Ammoniak, durch Verbrennen von Schwefel in Gegenwart von Ammoniak oder von Papier, Natrium, Magnesium und Anderem, aus geglühter Magnesia und Bimsstein (lime), aus Kohlenstaub, theilweise mit Zusatz von Wasserdampf. Die Strahlen einer Gaslampe konnten von links her durch eine Oeffnung in den Kasten geleitet werden, um die Beobachtung des Staubes zu ermöglichen. Bei völliger Gleichheit der Temperatur im Inneren des Kastens zeigte sich ein schmaler, staubfreier Raum an der Unterseite des Rohres. Da der Staub in der ruhenden Luft herabsinkt, wird diese Erscheinung der Gravitation zugeschrieben. Wird das Rohr abgekühlt, so zieht sich der klare Raum von ihm abwärts; dies ist theils auf Gravitation zu schieben, theils verschwinden auch die Staubtheilchen dem Auge durch Verdampfen des von ihnen mitgeführten Wassers in der Luft, welche nach Berührung mit dem kalten Rohre ihre Feuchtigkeit abgegeben hat und relativ trocken ist. Wird das Rohr erwärmt, so erscheint über ihm die staubfreie Zone, theils gleichfalls durch Gravitationswirkung oder durch Verdampfen der erwärmten Wasserhüllen der Staub theilchen, ferner auch durch Zerstörung (Verbrennung) des Staubes und durch die abstossende Wirkung des warmen Körpers. Bestätigt wurde diese Auflassung durch andere Ver suche, in welchen statt des Rohres ein von parallelen Platten begrenztes, schmales, verticales Gefäss diente. Dass die Centri - fugalkraft nicht in merklicher Weise mitwirkt, wurde gezeigt, indem staubige Luft an einer Seite einer Metallplatte herab- und an deren anderer Seite heraufgeführt wurde. Es trat kein staub freier Raum ein, so lange nur Wirbelbewegung vermieden wurde, und dabei waren hier die Luftbahnen nur in einer Richtung ge krümmt, während der Sinn der Krümmung wechseln kann, wenn Luft an einem Draht oder einer Röhre vorbei bewegt wird. Elek trische Ladung schien gleichfalls die Erscheinungen nicht hervor zurufen. Die erwärmte Fläche, von welcher die staubfreie Zone aufstieg, liess keine elektrische Ladung erkennen. Elektrisirte man von aussen her den erwärmten Körper, so zeigte sich bei schwacher Ladung keine Wirkung, bei stärkerer (positiv oder negativ) entstand stürmische Bewegung, und die Staubtheilchen setzten sich auf der Wand des Gefässes ab. Zu der abstossenden Wirkung erwärmter Körper kommt noch die Fähigkeit feuchter Flächen, den Staub fortzutreiben. Beides