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3. Sie waren aut einem Thurm von 28 m Höhe ohne Dach dem Regen und der freien, stets erneuerten Luft, aber nicht den Gasen des Bodens ausgesetzt. 4. Sie befanden sich mit einem grossen Luftquantum in her metisch verschlossenen Flaschen, so dass Regen, Staub, Luft erneuerung, Bodengase und Luftelektricität ausgeschlossen waren. 5. Die Proben wurden durch Glühen sterilisirt behufs Aus schliessung der Wirkung von Mikroben. In der ersten Versuchsreihe fand sich beständige Zunahme des Stickstoffs in der ganzen Masse, an der Oberfläche etwas weniger als im Inneren, und nur in der kalten Jahreszeit keine Aenderung. Dass freier Stickstoff aus der Luft und nicht etwa Ammoniak aufgenommen wurde, ergab sich aus den späteren Ver suchen. Auch bei der zweiten Beobachtungsweise fand sieh Stick stoffzunahme in allen untersuchten Proben, zeitlich nicht ganz gleichmässig fortschreitend; ebenso verlief die dritte Versuchsreihe, wobei durch besondere Messungen erwiesen wurde, dass Regen und atmosphärischer Ammoniak keinen erheblichen Einfluss haben konnten. Für die vierte Versuchsreihe dienten Flaschen mit ein geschliffenen Stöpseln. Dabei ergab sich gleichfalls Stickstoff aufnahme aus der mit den Bodenproben eingeschlossenen Luft, unter Einfluss des diffusen Lichtes etwas stärker als im Dunkeln. Aufnahme in Form von Salpetersäure oder Ammoniak wurde in keinem Falle gefunden. Bei der fünften Versuchsreihe erwies sich der sterilisirte (auf 100° erwärmte) Boden unfähig zur Stickstoff aufnahme. Aus den vier vorangegangenen Reihen wird berechnet, dass von April bis October 1885 die Stickstoffaufnahme einer Bodenschicht von 8 bis 10 cm Mächtigkeit auf einen Hektar 20 bis 32 kg betrug. Derselbe wird der Wirkung lebender Organismen im Boden zugeschrieben. Um die Menge dieser Organismen zu schätzen, wurde in der zweiten Arbeit der Gehalt jener Boden arten an organischem Kohlenstoff bestimmt. Unter Berücksich tigung der gleichfalls ermittelten Carbonate (namentlich von Cal cium und Magnesium) und indem das entsprechende Gewicht von Wasserstoff und Sauerstoff mit berechnet wurde, ergab sich, dass in 1 kg der untersuchten Böden etwa 1 bis 3 ing organischer Sub stanz enthalten war. Die dritte Abhandlung bezieht sich auf die directe Fi.xi- rung gasförmigen, atmosphärischen Stickstoffs durch I flanzenerde. Es wurden die vorher benutzten Bodenaiten mit den Resten vieler Generationen von in freier Luft gewachsenen Pflanzen gemengt,