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vom Ende der 40er und Anfang der 50er bis gegen die 60er Jahre hin und von da an wieder erhebliche Vermehrung. Recht deutlich ist ferner die Parallelität der säculären Schwankungen in der Wasserhöhe der deutschen Flüsse, in Tabelle und Curven dargestellt aus Pegelbeobachtungen an Memel (Tilsit), Weichsel (Kurzbracke), Oder (Küstrin und Neu-Glietzen), Elbe (Magdeburg), Weser (Bremen), Rhein (Düsseldorf und Emmerich), Seine (Paris) und Donau (Orsova). Von 1801 bis 1810 erreichen alle Flüsse einen höchsten Stand, um dann ohne Unterbrechung mehr oder weniger zu sinken. Um 1830 gruppiren sich die Minima der Lustrenmittel, um 1850, zum Theil etwas früher, tritt ein zweites allgemeines Maximum ein, dann scharf markirtes Sinken, 1856 bis 1865 fast ausnahmslos Minimum, und seit 1867 eine Periode des Steigens, die bis 1880 noch nicht abgeschlossen scheint. Die vorerwähnten Ostseestände hiermit verglichen, lassen mit grosser Deutlichkeit erkennen, dass der Spiegel der Ostsee in Jahren grosser Wasserzufuhr steigt, in solchen geringer Wasserzufuhr sinkt. Der Wind kann dies nicht bewirken, weil eine directe Ab hängigkeit des Wasserstandes der Ostsee von der Wasserführung der Flüsse, nicht aber von den äusserst schwer zu verfolgenden Windverhältnissen erkennbar ist. Und dass man es wirklich mit Klimaschwankungen zu thun hat, zeigt eine Zusammenstellung klimatischer Angaben in Lustrenmitteln von 1816 bis 1880 aus Europa (Wasserstand des Bodensees), Asien (Regenfall zu Barnaul, Nertschinsk, Madras), Afrika (Nilpegel) und Nordamerika (Wasser stand des Mississippi, Michigansees, Grossen Salzsees). Auf der ganzen nördlichen Hemisphäre (auf der südlichen nach neueren Untersuchungen des Verf. gleichfalls) traten gleichzeitige säculäre Schwankungen des Klimas ein: eine relative Trockenperiode um 1830, eine nasse Periode um 1850, und eine zweite Trocken periode um 1860, gefolgt von einer zweiten nassen Periode (um 1880?). An den Schwankungen nehmen alle hydrographischen Phäno mene der Erde theil: Gletscher, Flüsse, Seen und die relativ ab geschlossenen Meeresräume wachsen gleichzeitig an und nehmen gleichzeitig wieder ab. R. B. Alexis de Tillo. Sur le deplacement des grands centres d’action de l’atmosphere. C. R. 106, 1034—1035, 1888 f. Aus den Wetterkarten für Januar und Juli entnimmt der Verfasser, dass die vier grossen atmosphärischen Actionscentren