42 A. Theorie. Allgemeines. Kosmische Meteorologie. Beschaffenheit der Atmosphäre. Beziehungen zur organischen Natur. II. v. Helmholtz. Ueber atmosphärische Bewegungen. Berl. Sitzber. 1888, 647— 663 t. Met. ZS. 5, 329 — 340, 1888 f. Naturw. Rundscli. 3, 465—466, 1888 f. [Wied. Beibl. 12, 768—769, 1888 f. Im Inneren sehr ausgedehnter Räume, die mit Flüssigkeit erfüllt und frei von Wirbeln sind, ist der Einfluss der Flüssigkeits reibung ein verhältnissmässig sehr kleiner. Dies wird zunächst unter Anwendung des Princips der mechanischen Aehnlichkeit bewiesen. Ersetzt man nämlich in Euleb’s hydrodynamischen Gleichungen die Coordinaten, die Zeit und die Reibungscon- stante durch ihre «fachen Werthe, so bleiben Kräftepotential, Druck, Dichte und Geschwindigkeitscomponenten unverändert, und die Bewegung erfolgt in analoger Weise, jedoch langsamer als vorher. Wird aber die Reibungsconstante nicht vergrössert, Sou dern unverändert gelassen, so ist der Einfluss der Reibung auf die vergrösserte Masse sehr viel geringer als auf die kleinere. Die grosse Masse wird daher die Wirkungen des Beharrungs vermögens viel weniger durch Reibung beeinflusst zeigen. Für Luft wird auf Grund von Maxwell’« Bestimmungen der Reibungsconstanten die Rechnung durchgeführt; eine durch Rei bung verzögerte Bewegung bei 0° würde in 42 747 Jahren auf die Hälfte ihrer Geschwindigkeit herabgehen. Diese Zeit ändert sich umgekehrt wie die Temperatur, also muss die niedere Tem peratur der oberen Luftschichten den Einfluss der Reibung noch weiter verringern. Dabei war constante Dichte der Luft im Betrage der am Boden stattfindenden Dichte angenommen; in Wirklichkeit muss die berechnete Dauer noch grösser ausfallen. Eine weitere Rechnung ergiebt, dass durch Wärmeleitung (unter der gleichen Voraussetzung von 0° und 760 mm Quecksilberdruck) der Temperaturunterschied der oberen und unteren Fläche auf seine Hälfte in 36 164 Jahren reducirt werden würde. Also kommt