10. Geräusch wurde niemals gehört. Das schwache, rasselnde Geräusch, das bisweilen bemerkt wurde, rührte von Oberflächen schnee her, der durch den leisesten Wind auf den unteren Schich ten fortgetrieben wurde. „Geruch von Schwefel“ wurde niemals beobachtet. 11. Das Nordlicht erschien niemals unter den Bergen oder den tiefsten Wolkenschichten, zwei- oder dreimal unter den oberen Wolkenschichten. Parallaktische Messungen (freilich mit kleiner Basis) ergaben im Durchschnitt 55,1 km Höhe; nach anderen Methoden wurden 57,7 und 60 km Höhe gefunden. 12. Eine jährliche Periode der Häufigkeit konnte nicht fest gestellt werden. Die tägliche Periode zeigte ein Maximum Abends um 8 h 50 m Göttinger Zeit = 9 h 13'" Ortszeit. Um den Einfluss der Bewölkung zu berücksichtigen, wurde die Bezeichnung an gewandt: F (scheinbare Häufigkeit des Nordlichtes) — 1 — 0,0730 Q (Q Bewölkung für die zehntel Theile des Himmels). Auch hat das Sonnenlicht bedeutenden Einfluss, selbst noch, wenn die Sonne 17° 45' unter dem Horizont ist. Nur einmal wurde ein Nordlicht beobachtet, als die Sonne nicht höher als 5" 45' unter dem Hori zont war. Berücksichtigt man diese Umstände, so findet man für das Maximum 3*‘3 m Nachmittags, und für das Minimum 8 ,l 3" 1 Vor mittags (Localzeit). Die glänzendste Entwickelung des Nordlichtes fand 4 h p. in. statt (regelmässige Bögen), die geringste Entwickelung fand 9 h Vormittags statt, die Bögen waren dann in einzelne Bruchstücke aufgelöst. ,Sr7<. Luvini. Origine de l’aurore polaire. C. R. 106, 1506—1508. Rev. intern, d’electricit^ 6, 456, Nr. 60. Die Reibung der Wasser- und Eistheilchen und anderer durch die Bewegungen der Atmosphäre emporgerissener Substanzen, die in den Luftschichten von einigen hundert Kilometern Dicke zer streut sind, ist die Quelle der Luftelektricität. Die Entladungen finden durch das Polarlicht und durch die Gewitter statt. Die elektrisirten Theilchen, welche den Stoff des Nordlichtes bilden, sind in fortwährender Bewegung. Sie werden durch die Winde nach allen Richtungen getragen und durchschneiden Kraftlinien und magnetische Felder verschiedener Intensität. Die Inductions- erscheinungen und Beziehungen zum Erdmagnetismus erklären sich in entsprechender Weise.