Volltext Seite (XML)
J. N. Lockyer. Untersuchungen über die Spectra der Meteoriten. Proc. Roy. Soc. 43, 117, Nr. 258, 1887. Naturw. Rundsch. 1888, 93—95. Auf Grund seiner Spectraluntersuchungen mit Meteorsteinen und Meteoreisen, die verschiedenen Temperaturen ausgesetzt waren, hat Herr Lockyer eine neue Theorie der Weltkörper aufgestellt, indem er zugleich als vollständig bewiesen annimmt, dass Kometen und Meteorschwärme dasselbe Phänomen seien. Mit Recht ward in der Naturw. Rundsch. auf das Unnöthige einer solchen Theorie hingewiesen, da sich die Spectralerscheinungen (cf. Ref. a. a. O.) durchaus nicht auffallend von den bisher bekannten unterscheiden und noch weniger zu der neuen kosmischen Theorie die Grundlage abgeben können. Da die Theorie in verschiedenen Journalen wiedergegeben ist, und wie gewöhnlich Einzelnes auch von popu lären Journalen herausgegriflen ist, so mögen die Hauptpunkte hier folgen. 1. Alle Himmelskörper, welche selbstleuchtend sind, bestehen aus Meteoriten oder Dämpfen, die durch die Verdichtung von Meteoriten entstehen. 2. Die Spectren der Himmelskörper hängen von der Wärme der Meteoriten ab, die durch die Zusammenstösse hervorgebracht wird, und von dem mittleren Zwischenräume zwischen den Meteoriten, oder, wenn die Meteoriten condensirt sind, von der Periode, welche seit der vollständigen Verdampfung vergangen ist. 3. Die Temperatur der Dämpfe, welche durch Zusammenstösse hervorgebracht werden: in den Nebeln, in den Sternen, welche nicht die C- und N-Linie, aber andere helle Linien zeigen, und in Kometen, die weit von ihrem Perihel entfernt sind, ist ungefähr diejenige des Bunsenbrenners. 4. Die Temperatur der Dämpfe, die aus den Zusammenstössen in Sternen wie a Orionis entstehen, ist fast diejenige der Bessemer flamme. 5. Es wird eine umständliche Tabelle gegeben, in der die Zunahme der Temperatur bei Meteorschwärmen und die darauf folgenden Abkühlungen der Dampfmassen zusammengestellt sind, und zwar im Vergleich mit den verschiedenen Himmelskörpern, die verglichen werden sollen. Man vergleiche das Original. 6. Das Licht, welches von den einzelnen Gruppirungen bei jeder Temperatur abgegeben wird, hängt von der Anzahl der Meteoriten im Schwarme ab, also von der Quantität und nicht von der Intensität des Lichtes der einzelnen Körper.