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gehört wohl auch unserem Meteoriten an (Gewicht 41,265 g, specifisches Gewicht 3,494). 3. Minas Geraes (?). Der Stein lag schon lange im alten Museum von Rio; man kann bloss vermuthen, dass er aus der genannten Provinz stammt. Er wiegt 1224 g und scheint 200 bis 500 g verloren zu haben. Specifisches Gewicht 3,48 bis 3,51. 4. Angra dos Reis. In den letzten Januartagen 1869 fuhr Dr. Travassos einmal in einem Boote auf der Bai von Angra, als vor ihm ein Stein in das etwa 2 m tiefe Wasser fiel. Derselbe war in der Richtung von Nord nach Süd gekommen, umhüllt von einer Art Rauch, indessen ohne Licht- und Schallerscheinung. Dr. Travassos liess die zwei im Boote befindlichen Neger unter tauchen; sie brachten ihm zwei Steine heraus, zu denen noch anscheinend ein drittes Bruchstück fehlte. Dem Nationalmuseum ging ein Stück von 446,5g zu, wovon 122g zur Untersuchung benutzt wurden. Der Stein hat eine zolldicke glasige Rinde mit Furchen, die netzartig den Stein bedecken. Der Bruch erscheint gekörnt mit glasigen Punkten. Tschermak in Wien fand in diesem Meteoriten einen neuen Typus, dem der Name Angrit gegeben wurde (Tschermak’s Mineralog. Mittheil. 1887). Hiernach ist das specifische Gewicht 3,43 bis 3,47. Zusammensetzung: Augit 93,28, Olivin 5,45, Pyrit 1,27 und Körner eines Feldspath- gesteins. Augit und Olivin zeigen noch Glaseinschlüsse. Chemi sche Analyse: • Si 44,58, Al 8,86, Fe 2 O 3 1,81, FeO, 8,50, Mg 10,05, CaO 24,51, ferner kleine Quantitäten Natrium, Kalium, Eisen, Schwefel. Zum Schluss werden noch Mittheilungen über mehrere Objecte gemacht, die als Meteoriten bezeichnet wurden, aber solche schwerlich sind, A. B. Litteratur. (M e t e o r e.) C. V. L. Charlier. Sur la formation des courants meteoriques par la desaggregation des cometes. Bull, de Petersb. 32, Nr. 3, 383—402. Daniel Kirkwood. BieLa’s Comet and the large meteors of November 27—30. Proc. Amer. Phil. Soc. 24, 242 und 436, 1887.