176 41 F. Meteore. Der Verfasser spricht sich ganz dircct gegen die vielfach an genommene Hypothese aus, dass Sternschnuppen und Meteoriten identisch seien; mit demselben Rechte hätten die Astronomen des 18. Jahrhunderts die Meteoriten mit dem Blitze identificirt, weil beiden Erscheinungen die Licht- und Schallerzeugung gemeinsam sei. Die sehr verwickelte Structur der Meteoriten ist völlig un verträglich mit einem kometarischen Ursprung. Die Meteoriten fallen nicht periodisch zu gleichen Tagen im Jahre, ihr Fall coin- cidirt nie (das Mazapileisen vom 27. Nov. 1885 ausgenommen) mit den reichen Sternschnuppenregen im August und November, obschon auch einzelne äusserst reiche wahre Schwärme von Meteoriten (der von Pultusk 1869 mit 100000 Steinen) die Erde getroffen haben. Ein einzelnes, zufälliges, zeitliches Zusammen treffen eines Steinfalles mit einem Sternschnuppenregen ist dann kein Beweis für die Identität (eher noch gegen dieselbe). A. B. E. W. Maunder. The Classification of the Heavenly Bodies. The Observatory 11, 263—266. Der Verf. erkennt an, dass Lockyer mit Geist und Geschick für die Eigenthümlichkeiten der Sternspectra, namentlich auch der mit hellen Linien, Erklärungen aufstellt. Dennoch könne diese Theorie nicht als bewiesen gelten, da die Identificirung von Nebel linien mit denen der Meteoritenspectra bei viel zu geringer Dis persion ausgeführt ist. Ferner wissen wir weder etwas über die Folgen der Zusammenstösse der Meteoriten bei der jedenfalls sehr geringen Dichte der Schwärme, noch über die Wirkung der Collision von Meteoritenschwärmen selbst. — Lockyeb hält z. B. die grüne Nebellinie und ebenso eine zuweilen auftretende gelbe Linie bei D für Magnesiumlinien; erstere könnte nach den Beob achtungen ebenso gut dem Stickstoff angehören und letztere wird eher mit D s identisch sein (nach Vogel). Die Existenz heller Kohlenstoff bänder ist mindestens sehr ungewiss, es handelt sich wohl nur um die Theile des continuirlichen Spectrums, die von Ab sorptionsbanden frei sind. Die neue Theorie ist zwar mit grosser Vollständigkeit durchgearbeitet, ihre Grundlagen sind aber zweifel haft, sie kann also nur als eine gute „working hypothesis“ angesehen werden.