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J. Norman Lockyer. Notes on Meteorites. Nat. 38, 424—428, 456— 458, 530 — 533, 556 — 559, 602 — 605; 39, 139 — 142, 233—236, 400—402. Theilweises Referat: Naturw. Rundsch. 3, 637—639. Der Verf. beginnt mit einigen historischen Notizen über Fall und Auffindung von Meteoriten, deren äussere Gestalt und Be schaffenheit, die allgemeinen chemischen und mineralogischen Eigenschaften, Geschwindigkeit ihres Laufes, Grösse. Man unter- scheidet die ganz eisenfreien Asideriten von den nur aus Eisen (und verwandten Metallen) bestehenden Holosideriten, den Gemengen ans vorwiegend Eisen und wenig Gestein, Syssideriten, und endlich den Meteorsteinen mit unbedeutendem Metallgehalt, Sporadosideriten. Die Sideriten, deren Fall beobachtet wurde, sind die von: Agram 1751, Tennessee 1835, Braunau 1847, Victoria (Südafrika) 1862, Nedsched 1863, Nidigullam (Madras) 1870, Rowton (Shropshire) 1876, Mazapil 1885, Cabin Creek 1886. Die grössten Gewichte zeigten: die Sideriten von Otumpa (Tucunlan) 30t, Durango Mej. 19 t, Cranburne (Australien) über 3 t, von Bahia (Brasilien) 6350 kg, Charcas Mej. 780 kg, Tucuman 637 kg. Der grösste Meteorstein wog dagegen nur 20kg. Die in Meteoriten nachgewiesenen Elemente sind: H, Fe, Ni, Mg, Co, Cu, Mn, Ca, Al, C, O, Si, P, S und seltener Li, Na, K, Sr, Ti, Cr, Sn, As, Sb, CI, N. Die Gesteine stimmen zum Theil mit irdischen überein: freier Quarz fehlt jedoch gänzlich. Fremde Gesteine sind Troilit (Schwefeleisen), Oldhamit (Schwefelcalcium), Osbornit (S mit Ca und Ti), Daubreelit (S mit Fe und Cr). Dann treten Legirungen und Verbindungen des Eisens mit zahlreichen Metallen und anderen Elementen auf, wie Troilit, Schreibersit (Fe^NijP), auch mit Kohlenstoff. Bemerkenswerth ist auch das Vorkommen von Graphit. Die in Meteoriten eingescblossenen Gase sind bei den Sideriten über 80 Proc. Wasserstoff, während nach Wright die Steinmeteoriten hauptsächlich Kohlensäure geben (90 Proc. des Gasgehaltes). Die Ergebnisse der Spectralunter- suchung der Meteoriten sind an anderer Stelle erwähnt. Die Meteoriten hält Lockyer ihrem Ursprünge nach für identisch mit den Feuerkugeln und Sternschnuppen, die nur kleine Meteoriten seien (nach Herschel würde manche von diesen letzteren noch nicht 1g wiegen). Er führt einige Beobachtungen von A. S. Herschel und Konkoly an, die bei hellen Perseiden und Leoniden im Spectrum die Natrium- und die grüne Magnesiumlinie 6 gesehen zu haben glauben. Auch Eisenlinien seien zuweilen erkannt worden, so „<lass die Meteoritenbestandtheile auch in den Sternschnuppen