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G. v. Niessl. Bahnbestimmung des Meteors vom October 1887. Wien. Anz. 1888, 149. Klein’s Wochenschr. 31, 337 j-. Das Meteor erschien am 23. October 1887, 4 h 24 m mittlerer Zeit Wien bei hellem Sonnenschein. Scheinbarer Radiationspunkt 224° AR. und — 8° Deel.; Hemmungspunkt 33 km hoch über der Gegend zwischen Altenmarkt und Weinitz im südöstlichen Winkel Krains. Bahn 56,2° Azimuth und 18,9° Neigung. Ging nördlich an Elba vorbei, quer über Italien, das Adriatische Meer, über die Gegend zwischen Fiume und Zengg zum erwähnten Endpunkte. Höhe des Aufleuchtens mindestens 220 km. Geocentrische Ge schwindigkeit 47,8 km, heliocentrische 62,3 km. Die Bahn war also ausgeprägt hyperbolisch; ihr kosmischer Radiant liegt bei 206° Länge und — 0,5° Breite. Nahe demselben Ausgangspunkte haben die im Mai bis Juli verschiedener Jahre erschienenen Meteore, deren schein barer Radiant bei Antares liegt. Auch ihnen kommt eine stark hyperbolische Bahn zu. A. B. W. F. Denning. Heights of Fireballs and Shooting Stars. Monthl. Not. 48, 112—114f. Naturw. Rundsch. 3, 232. Die mittleren Höhen der hellsten und bestbeobachteten Feuerkugeln der letzten zwanzig Jahre sind nach Hebschel’s, Tupman’s u. A. Berechnungen: 111km beim Aufleuchten, 49 km beim Erlöschen. Für die Sternschnuppen haben Heis, A. S. Herschel, T. H. Waller und Denning die mittleren Höhen bestimmt (Anfang bezw. 124, 128, 131, 129km, Ende 81,86, 84, 87km). Doch sind hier noch einige Feuerkugeln mitgezählt worden. Indem Denning diese ausscheidet, erhält er die mittlere Höhe der Sternschnuppen: 129 km beim Aufleuchten, 87 km beim Erlöschen. Die Feuerkugeln dringen also weit tiefer in die Atmosphäre ein, ehe sie ins Glühen gerathen, als die Sternschnuppen. Wahr scheinlich befinden sich die teleskopischen Sternschnuppen noch weiter vom Erdboden entfernt. A. B. Alexis de Tillo. Recherches sur la repartition des points radiants, d’apres les mois de l’annee et d’apres les coordonnees celestes. Bull. astr. 5, 237—248, 283—291.