erschien eine Gruppe kleiner Flecken am Westrande der Sonne und nahe dabei eine Gruppe heller Protuberanzen, zwar von nur geringer Höhe, aber von sehr raschen und wechselnden Bewegungen mit Geschwindigkeiten von 100 bis 200 km in verschiedenen Rich tungen. In den folgenden Tagen bildete sich an dieser Stelle ein enormer Fleck aus, der drei Sonnenrotationen hindurch bestehen blieb. — Am 17. Juli trat in der Nähe eines Fleckes (40° vom Rande entfernt) eine partielle Verdoppelung der C-Linie auf; es musste da ein Theil der absorbirenden Schicht in rascher Bewegung (-|- 140 km Geschwindigkeit) begriffen sein. In der Nähe dieses Ortes war die C-Linie unterbrochen, und etwas später stark ver breitert, also auch hier müssen lebhafte Bewegungen von Wasser stoffmassen vorgekommen sein. — Bemerkenswerth ist sodann die Höhe einer Protuberanz am 29. Juli: 246” oder 178000km; in sechs Stunden war sie von 98” zu dieser Höhe angestiegen. — Am 13. August verfolgte P. Fänyi die ganze Entwickelung einer freilich nicht sehr hohen Protuberanz (78”); das Höhenwachsthum erfolgte mit einer Geschwindigkeit von 63 km im Maximum. Indessen sind in allen diesen Fällen die Geschwindigkeiten, wie sie aus den Beobachtungen in kurzen Intervallen sich ergeben, äusserst ungleich (hier waren sie der Reihe nach gleich 15, 18, 63, 7,18 km gefunden), so dass man sie kaum für reell halten kann. „Es scheint, als ob wir hier ein meteorologisches Phänomen vor uns haben, in welchem zahlreiche und verschiedenartige Ursachen die wahren Vorgänge gänzlich entstellen.“ A. B. A. Riccö ed A. Mascaki. Latitudini eliografiche dei gruppi di macchie e di fori solari nel 1885. Mem. Spettr. Ital. 17, 189—202. Tabellen über die Positionen und Grössen von Sonnenflecken und Poren, die im Jahre 1885 zu Palermo beobachtet worden sind. A. B. R. Wolf. Sur la statistique solaire de l’annee 1887. C. R. 106, 334—336. Astr. Nachr. 118, 307. Die mittlere Relativzahl der Sonnenflecken 1887 war r=13,l, Veränderung gegen 1886 z/r=— 12,6, also starke Abnahme. Die mittlere tägliche Variation der Magnetnadel war v = 6,61', Veränderung gegen 1886 = 0,12'. Aus der WoLF’schen Formel für die Beziehung zwischen r und v würde v — 6,21 folgen.