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122 41D. Sonne. John Aitken. Note on Solar Radiation. Proc. Roy. Soe. Edinburgh 14, 118. Naturw. Ruudsch. 3, 308. (Ref.)f. ZS. f. Met. 5, 407. Science, 6. Juli 1888. Um die verhältnissmässige Constanz der Sonnenstrahlung in verflossenen Epochen der Erdgeschichte zu erklären, nimmt man gewöhnlich an, dass die Temperatur der Sonne stets auf gleicher Höhe gehalten wird, sei es durch chemische Reactionen, durch den Sturz von Meteoriten oder durch die Contraction und Ver dichtung des Sonnenballes. Aitken bemerkt nun, dass die Strahlung trotz Abnahme der Temperatur zunehmen könne. Das Wärme strahlungsvermögen ist sehr verschieden bei verschiedenen Körpern, es ist z. B. höher bei einer kühleren leuchtenden Flamme, als bei einer heisseren nicht leuchtenden Gasflamme. Ferner strahlen in der Regel die erhitzten Elemente weniger Wärme aus als die erhitzten Verbindungen, und das Strahlungsvermögen wächst im Allgemeinen mit der Complicirtheit der Structur. Bei hohen Temperaturen finden aber Dissociationen statt, so dass wir sagen können, je heisser die Sonne, desto einfacher ist ihre chemische Constitution und daher auch desto mässiger ihre Ausstrahlung. Kühlt sich die Sonne ab, so dass Verbindungen entstehen können, so werden diese stärker Wärme ausstrahlen können, als vorher die Elemente. Es muss daher auch bezweifelt werden, dass die Sonnen temperatur aus Messungen der Sonnenstrahlung auch nur einiger- maassen richtig zu schätzen ist. Nach Sir W. Thomson müsste die Sonne sich jährlich um 35 m zusammenziehen, um die ausgestrahlte Wärme zu ersetzen. Hierbei war die PoiLLET’sche Sonnenconstante zu Grunde gelegt, die aber nach Langley viel zu niedrig ist. Die Schrumpfung müsste also bedeutend mehr als 35 m betragen, wenn nicht die von Aitken bemerkte Modification der Sonnenstrahlung von wesentlichem Einflüsse ist. Die Möglichkeit des Auftretens von Verbindungen auf der Sonne liefert besonders dem Chemiker Stoff zu Untersuchungen. A. B. Ängstköm. Ueber eine neue Methode, absolute Messungen der strahlenden Wärme anzustellen, sowie über ein Instrument, das gestattet, die Sonnenstrahlung zu registriren. Acta Reg. Soe. Scient. Ups. (3) 8, 17. Beibf. 12, 338. (Ref.)f. Die neue Methode besteht im Princip darin: Von zwei zweck mässig construirten, genau gleichen Calorinietern wird eines bestrahlt