Tj2 41A. Allgemeines. H. Seeliger. Zur Photometrie zerstreut reflectirender Substanzen. Sitzungsber. der math-phys. Classe der k. bayer. Akad. d. Wiss. 1888, Heft II, 201—248. Bei den meisten bisherigen Rechnungen über die Helligkeit von zerstreut reflectirenden Substanzen ist das LAMBERT’sche Gesetz als gültig angesehen worden, obwohl seine Richtigkeit weder theore tisch noch praktisch hinreichend begründet ist. Seeliger kommt auf Grund photometrischer Versuche zu der Ueberzeugung, dass jenes Gesetz nur ausnahmsweise als Annäherung an die Wahrheit betrachtet werden kann. Selbst bei den Substanzen, welche man, wie Gyps, zu den exquisit zerstreut reflectirenden rechnet, kommen sehr deutliche Reflexe vor, d. h. die Helligkeit erscheint wesentlich vergrössert, wenn Incidenz- (») und Emanationswinkel (f) auf ver schiedenen Seiten der Normale liegen. Dann giebt es Substanzen (wie Sandstein) mit geringer Reflexwirkung, und es ist denkbar, dass sogar der entgegengesetzte Fall in der Natur vorkommen kann, dass nämlich die grösste Helligkeit dann stattfindet, wenn i und t auf derselben Seite der Normale des beleuchteten Flächen stückes liegen. Die Lichtmenge eines ebenen Flächenelementes hängt also auch von dem gegenseitigen Azimuth des einfallenden und ausfallenden Strahlenbündels ab. Die Versuche haben aber überhaupt so verwickelte Erscheinungen ergeben, dass es kaum zu erwarten ist, eine in allen Fällen zutreffende Theorie aufstellen zu können. Die diffuse Reflexion ist offenbar zusammengesetzt aus den physikalischen Vorgängen der Absorption und Reflexion, deren Zusammenwirken von der jedesmaligen Beschaffenheit des Stoffes abhängen muss; allgemein gültige Beziehungen in dieser Hinsicht finden zu können, ist einstweilen wenig wahrscheinlich. Namentlich dürfte es kaum gelingen, die Möglichkeiten alle voraus zu bestimmen, die bei den von der Sonne beleuchteten Planeten auftreten können. Bei den von K. Oertel angestellten Versuchen wurden aus der zu untersuchenden Substanz zwei Platten geschnitten, von denen die eine als Vergleichsobject von einer fest mit ihr ver bundenen Lampe beleuchtet wurde. Die zweite Platte hingegen konnte in verschiedene i und t gebracht werden. Die zugehörige Lampe ist verstellbar, so dass gleiche Helligkeit mit der Vergleichs platte hervorgebracht werden kann. Die Beobachtungen umfassen folgende Fälle: 1) i = — «; 2) «' + £ constant; 3) e constant, i variirt. Mit ff sind die Mittel der Differenzen der reducirten Helligkeitslogarithmen gegen log cos e bezeichnet. Dann war ff für Gyps 8, Porcellan 18, Marmor 27, 16, 6, Alabaster 28, Lehm