Verf. bespricht dann die dauernden Deformationen, die in einer Längenzunahme mit der Zeit bestehen. Diese Längenzunahmen treten auch noch nach einem voraufgegangenen künstlichen Alterungs verfahren ein. Beispielsweise zeigte sich bei einem Maassstabe aus der Legirung mit der kleinsten Ausdehnung nach zuvoriger Er wärmung bis auf 150° innerhalb etwa zweier Jahre eine Längen zunahme von 7 y, doch hat diese Längenzunahme den Charakter einer Exponentialfunction. Verf. untersuchte einen künstlich ge alterten Maassstab nach längerer Ruhe in der Art, dass er ihn auf verschiedene Temperaturen erwärmte, ihn im Intervall der Er wärmung maass und ihn dann jeder Temperatur so lange aussetzte, bis er eine constante Länge angenommen hatte. Die Resultate dieser Messungen liessen sich durch folgende Formel darstellen: ?/ = — 0,016 (t — 6) — 0,00359 (f — 6)2. Hierin bedeutet y in Mikron pro Meter die Differenzen zwischen den Ausdehnungen, welche ein Metallstück erleidet, wenn man es in zwei verschiedenen Operationen die verschiedenen Temperaturen mit einer unendlich grossen oder mit einer unendlich kleinen Ge schwindigkeitdurchlaufen lässt. Für f=30° folgt daraus y=—1,70.«. Verf. wendet sich dann zur Entwickelung einer Theorie der beobachteten Erscheinungen, die übrigens den am Glase beobach teten ähnlich sind. Ohne dass wir auf die Einzelheiten seiner Ent wickelung eingehen können, geben wir hier die Zusammenfassung dieser Theorie in wenigen Worten wieder: In jeder festen Materie, welche von Combinationen gebildet ist, die fähig sind, einen Austausch unter einander zu bewerkstelligen, verändert jede Variation der Temperatur oder des Druckes die Combinationen derart, dass der Körper langsam in einen neuen Gleichgewichtszustand übergeführt wird. Der neue Gleichgewichts zustand macht sich dabei durch eine Aenderung der Dimensionen des Körpers bemerkbar. Beim Rückgang zu den vorherigen Tem peratur- und Druckbedingungen gelangt man im Allgemeinen wieder zu den ursprünglichen Combinationen. Diese Regel erleidet indessen allemal eine Ausnahme, wenn man schnell von gewissen bestimmten Bedingungen zu anderen Bedingungen übergeht, die ein sehr ver schiedenes Gleichgewicht fordern würden. Das System kann dann unbestimmt lange gewisse Combinationen beibehalten, die vorauf gegangenen Bedingungen entsprechen. Man kann noch hinzufügen, dass der Zustand, welchem das System zustrebt, stets jenseits des Zustandes gelegen ist, zu welchem 54*