206 18. Optische Apparate. In einer Erwiderung erklärt Harting es als Geschmackssache, ob man nach seinen oder den LEMAN’schen Formeln rechnen wolle, und zeigt, dass die trigonometrische Durchrechnung und Nach- correction trotz sorgfältigster Vorrechnung unerlässlich sei — was Leman nach Ansicht des Referenten gar nicht bestritten hatte. Hits. H. Harting. Ueber Astigmatismus und Bildfeldwölbung bei astro nomischen Fernrohrobjectiven. ZS. f. Instrk. 19, 138—143, 1899f. Verf. gelangt zu dem Resultat, dass es nicht möglich ist, durch Auswahl der Glasarten irgend einen erheblichen Vortheil zu er reichen. Mte. E. H. Hills. On the optical distortion of a doublet lens. Monthly Not. Roy. Astron. Soc. 59, 564—568, 1899 f. Verf. untersuchte die Verzeichnung eines Zeiss-Anastigmaten von 377 mm Brennweite bis zu 10° Neigung der abbildenden Büschel gegen die optische Axe, indem er die Camera fest auf stellte und die erhaltenen Sternspuren mit den berechneten ver glich. Dabei kommt der Verf. zu dem Schluss, dass keine die Beobachtungsfehler überschreitende Verzeichnung vorhanden ist. Dies Resultat steht in Uebereinstimmung mit Untersuchungen, welche Turner im Mai 1899 in derselben Zeitschrift veröffent licht hat. J/fs. A. Gerschun. Ueber photographische Aufnahmen des Schlieren- und Spannungssystems einer Linse. Arch. f. wissenschaftl. Photogr. 1, 232—235, 1899 f. Zur Aufnahme dient eine gewöhnliche photographische Camera mit einem Aplanat als Objectiv. Die zu untersuchende Linse bildet die punktförmige Lichtquelle in der engen Blendenöffnung des Ob- jectivs ab. Das Objectiv entwirft auf der photographischen Platte ein reelles Bild der zu untersuchenden Linse; etwaige Schlieren treten in dem Bilde scharf hervor. Soll die Linse auch auf Span nung untersucht werden, so wird in den Strahlengang ein Analy satornicol (an der Lichtquelle) und ein Polarisatornicol (am Objectiv) eingeschaltet. Zwei interessante Aufnahmen beweisen die Brauchbar keit der Methoden. jß s .