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Carty theilt eine Reibe von Versuchen mit, uni zu zeigen, dass das sog. Mitsprechen und die Lautschwächung in verseilten Adern eines Kabels nicht eine dynamische, sondern eine elektro statische Inductionswirkung sei. Beseitigung der elektrostatischen Lautschwächung ist dadurch zu erstreben, dass man „1) Dielek triken von möglichst niedriger specifischer Inductionscapacität wählt und 2) die Leiter so weit thunlich von einander entfernt“. Schz. F. II. Safford und G. U. G. Holman. Telephonic specific in- ductive capacity. Proc. Amer. Acad. 25, 1—4f. [Elektrot. ZS. 11, 251—252, 1890. Für die Brauchbarkeit eines Telephonkabels ist es von beson derer Wichtigkeit, ein Isolationsmaterial von niedriger specifischer Inductionscapacität zu wählen. Diese wurde für verschiedene Nichtleiter mittels einer GonnoN’schen Inductionswage und eines Telephons an Stelle des Elektrometers beobachtet. Als Dielektri- citätsconstante wurde gefunden für Petroleum (BROOKS-Kabel) 1,6, festes Paraffin 2,0, Baumwolle, im Vacuum mit Paraffin getränkt (FARADAY-Kabel) 2,0, Baumwolle, gekocht in Paraffin (Pattersou- Kabel) 2,6, Kautschuk 3,7, künstliche Guttapercha 3,9, Guttapercha 4,2, Glas 4,6 und Wasser 6,3. Da Petroleum schon bei geringer Beimengung von Wasser seine günstige Eigenschaft verliert, so muss als bestes Isolirmaterial mit Paraffin getränkte Baumwolle angesehen werden. Wenig geeignet für telephonische Zwecke sind die übrigen Materialien. Schz. R. Colley. Recherches theoriques et experimentales sur la bobine de RuHMKORFF. C. R. 110, 700—703, 1890. [Sill. J. (3) 39, 519. [Cim. (3) 28, 75—76. Auf analytischem Wege weist Colley nach, dass der Strom im RüHMKORFF’schen Inductionsapparate sich „aus der Superposition zweier Ströme ergiebt, eines nichtperiodischen, der nach dem Gesetze einer Exponentialcurve abnimmt, und eines periodischen mit fortschreitend sich vermindernder Amplitude“. Im Einklänge mit der Theorie stehen die vom Verf. ausgeführten Versuche. Ein durch eine GEissLER’sche Röhre geschickter inducirter Strom zeigte bei der Entladung abwechselnd helle und dunkle bezw. weniger helle Streifen im rotirenden Spiegel, je nach der Grösse des Apparates. Die hier auftretenden Erscheinungen lassen sich im obigen Sinne erklären. Schz.