664 36. Magnetismus. und langsam gekühltes Eisen, welches während des Erhitzens bei einer kritischen Temperatur in ß übergeht und während des Ab kühlens theilweise diesen Zustand behält, und zwar um so mehr, je schneller die Abkühlung erfolgt und je mehr Kohle, Mangan und Wolfram darin enthalten ist. Die ß-Varietät bildet ein Netzwerk, welches sich bei Ein wirkung von Strömen und Magnetfeldern nicht ändert, während die «-Theilchen magnetisch polarisirbar sind. Mechanische Er schütterungen, Dehnung, Stoss erweitern das Netzwerk, setzen polarisirte Theilchen in Freiheit und vermindern den permanenten Magnetismus. Je mehr ß-Eisen vorhanden, desto enger sind die Poren des Netzes, desto stärker muss das Sättigung erzeugende Feld sein. Brandes. P. Plessner. Ueber die Abhängigkeit des Magnetismus einiger Salze der Metalle der Eisengruppe von der Temperatur. Wied. Ann. 39, 336—347, 1890. [Elektrot. ZS. 11, 252, 1890. [ZS. f. phys. Cheni. 6, 95, 1890. [Cim. (3) 29, 85, 1891. [Journ. de phys. (2) 10, 566, 1891. Der Verf. bestimmt nach einer bereits von G. Wiedemann benutzten Methode den Temperaturcoefficienten der Magnetisirung für Lösungen von Eisenchlorid, Mangansulfat, Nickelsulfat und Kobaltnitrat. Er findet für alle untersuchten Lösungen eine gleiche Abnahme der Magnetisirbarkeit mit steigender Temperatur. In festem Zustande werden untersucht die Sulfate von Mangan, Nickel und Kobalt. Die Temperaturcoefficienten stimmen hier nicht mehr überein wie für die Lösungen. Bei Nickelsulfat ist überdies der Coefficient nicht mehr eine Constante, sondern eine Function der Temperatur. Brandes. P. Salcher. Wechselwirkung zweier Magnete. ZS. f. Unterr. 3, 195—196, 1890. Beschreibung eines bequemen Demonstrationsapparates für die W. WEBEs’schen Ablenkungsversuche. Derselbe gestattet nicht nur die Ablenkungswinkel in der ersten und zweiten Hauptlage zu beobachten, sondern auch den beim Uebergange aus einer Haupt lage in die andere erfolgenden Durchgang der Ablenkung durch 0, wenn nämlich die Verbindungslinie zwischen der Magnetnadel und dem senkrecht zum Meridian liegenden Ablenkungsmagnet mit dem magnetischen Meridian den Winkel 35° 16' bildet. ■— Der feste Ablenkungsmagnet lässt sich auch durch einen Kreisstrom oder ein Solenoid ersetzen. Brandes.